Klage gegen Oracle wegen Code-Diebstahl

100 Millionen Dollar fordert eine US-Firma von der seit Oktober 2010 zu Oracle gehörenden Firma Passlogix für das Entwenden vertraulicher Dokumente. Dazu soll auch Quellcode gehört haben, den Oracle in eigenen Produkten verwendet habe.

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Von
  • Christian Kirsch

In einer 31-seitigen Klageschrift (PDF) wirft das texanische Unternehmen 2FA seinem ehemaligen Partner Passlogix vor, Quellcode und andere Informationen gestohlen und für eigene Software benutzt zu haben. Da Passlogix seit Oktober 2010 zu Oracle gehört, richtet sich die Klage auch gegen dieses Unternehmen. Oracle vertreibt die Passlogix-Produkte unter dem Namen Enterprise Single Sign-on Suite Plus.

2FA fordert für mehrere einzelne Verstöße gegen Lizenzvereinbarungen jeweils 10 Millionen US-Dollar, der größte Posten ist jedoch mit 100 Millionen die für "unrechtmäßige Bereicherung" verlangte Entschädigung. Eine 2006 geschlossene Lizenzvereinbarung hatte Passlogix Zugang zum 2FA-Quellcode für die Integration in ein eigenes Produkt gewährt. 2FA beschuldigt seinen ehemaligen Partner nun, diese Kenntnisse für weitere Eigenentwicklungen genutzt zu haben. Dies verstoße in zweierlei Hinsicht gegen die ursprüngliche Vereinbarung: Zum einen hätte Passlogix die Quellen nicht für ein anderes als das festgelegte Produkt verwenden dürfen. Zum Anderen habe die Firma sich verpflichtet, keine Produkte zu entwickeln, die mit denen von 2FA konkurrieren.

2FA entwickelt Software für 2-Faktor-Authenfizierung und zur Verwaltung von "Credentials" wie Smartcards, biometrischen Merkmalen oder Einmal-Token. In seiner Klageschrift stellt das Unternehmen vor allem diese Verwaltungssoftware in den Vordergrund. Sie ermögliche es, nahezu beliebig viele Authentifizierungsverfahren für ein Programm zu verwenden. Insbesondere diese Technik habe Passlogix sich widerrechtlich angeeignet. (ck)