Microsoft: Jährliche Gebühr für Windows?

Bei Microsoft gibt es Überlegungen, künftig eine jährliche Gebühr für Windows zu erheben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Bei Microsoft gibt es Überlegungen, künftig eine jährliche Gebühr für Windows zu erheben. Dies schlug Joachim Kempin, Microsofts Senior Vice President für Verkäufe an Computerhersteller, in einem internen Memo an Bill Gates vor, das am Donnerstag während des Anti-Trust-Verfahrens gegen Microsoft veröffentlicht wurde. Dies sei die beste Methode auf lange Sicht, schrieb Kempin, aber keine Option, die sich vor 2001 realisieren lasse. Microsoft müßte erst eine Logistik für die Gebührenerhebung installieren.

Der Vorschlag scheint zu Funktionen in Office 2000 zu passen, das sich momentan in der Beta-Phase befindet. Hier ist ein Online-Registrierungsverfahren vorgesehen, ohne das sich das Paket nicht richtig nutzen läßt. Über solche Verfahren könnte natürlich auch eine jährliche Gebühr realisiert werden. Vergleichbar zum Vorgehen der Mobilfunkanbieter wäre Microsoft dann in der Lage, Windows zu Dumping-Preisen unter die Leute zu bringen - der eigentliche Kaufpreis bestünde in der jährlichen Gebühr, womit die wirklichen Kosten für den Einsatz von Windows kaum noch abschätzbar wären. Dazu paßt auch die Ansicht, die in einem weiteren, ebenfalls gestern veröffentlichen Memo von Joachim Kempin vertreten wird: Die zu hohen Preise für Windows würden den Absatz des Systems gefährden und alternative Betriebssysteme fördern.

Mark Murray, Pressesprecher von Microsoft, meinte zu dem Memo, daß der Vorschlag keine Lizensierungsmöglichkeit für die nahe Zukunft sei. Es sei einfach eine Idee, die zur zur Diskussion gestellt worden sei. (jk)