Musikindustrie sieht starkes Wachstum bei kostenpflichtigen Downloads

180 Millionen Downloads wurden in den vier für Kaufmusik bedeutendsten Märkten in der ersten Jahreshälfte abgewickelt. Das seien dreimal so viele wie im ersten Halbjahr 2004, teilt die IFPI mit.

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Die International Federation of the Phonographic Industry, der kurz als IFPI bekannte Weltverband der Musikindustrie, sieht ein starkes Wachstum legaler Musikdownload-Plattformen. Im ersten Halbjahr 2005 habe sich die Zahl der Downloads über diese Angebote in den USA, in Deutschland, Großbritannien und Frankreich zusammen auf 180 Millionen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2004 verdreifacht. Im gesamten Jahr 2004 seien in diesen Ländern insgesamt 157 Millionen einzelne Songs online gekauft worden. Das teilt die IFPI mit.

Die Online-Musikshops profitierten von der wachsenden Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen. Diese hätten von Januar bis Juni eine Wachstumsrate von 13 Prozent aufgewiesen. Demgegenüber sei die Zahl der Downloads von illegalen Kopien um 3 Prozent auf 900 Millionen gewachsen. Die IFPI rechnet damit, dass sich die Zahl der Kaufdownloads dieses Jahr gegenüber 2004 in den vier genannten Ländern verdreifachen werde. Der Markt sei für die wachsende Nachfrage gewappnet, denn auch die Zahl der Online-Shops habe sich auf 300 verdreifacht.

IFPI-CEO John Kennedy meint, die Menschen würden zunehmend die Finger von Filesharing-Plattformen nehmen und sich legalen Angeboten zuwenden. Das könne seiner Ansicht nach auf den Abschreckungseffekt durch tausende Klagen zurückzuführen sein, die die Musikbranche auf die Tauschbörsen-Gemeinde regnen ließ, aber auch darauf, dass in den P2P-Netzen schädliche Software verbreitet würde.

In den USA allein seien in der ersten Hälfte 2005 159 Millionen digitale Singles verkauft worden - in Deutschland und Frankreich etwa 4 Millionen bis 8 Millionen. Die 2,2 Millionen Musik-Abos, die die IFPI registriert hat, übersteigen die im Januar von ihr erwarteten 1,5 Millionen. (anw)