Telefónica verliert auch schweizerische UMTS-Lizenz

Nach Verlust der deutschen und italienischen UMTS-Lizenzen wegen Versäumnissen beim Netzausbau musste der spanische Konzern eine weitere Schlappe hinnehmen.

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Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) hat der 3G Mobile AG die UMTS-Lizenz entzogen. Das Unternehmen wird vom spanischen Telefonkommunikationskonzern "Telefónica móviles" kontrolliert. "Diese Maßnahme drängte sich auf, da 3G Mobile die Konzession nicht nutzt und die Versorgungsauflagen nicht erfüllt", begründet die Behörde ihren Schritt. Das Unternehmen kann mit einer Verwaltungsgerichtsbeschwerde an das schweizerische Bundesgericht gegen die Entscheidung vorgehen.

3G Mobile hatte die Lizenz im Dezember 2000 für 50 Millionen Franken (damals 33  Millionen Euro) ersteigert, war aber nie am Markt aktiv geworden. Anträge von 3G Mobile auf Aufhebung von Lizenzbestimmungen und Übertragung der Frequenznutzungsrechte auf einen oder mehrere andere Lizenzinhaber wurden abgewiesen. Was mit den Frequenzen nun passiert, ist noch nicht entschieden.

In Deutschland und Italien haben Ableger des spanische Mobilfunkkonzerns bereits ihre UMTS-Lizenzen eingebüßt. Sowohl die deutsche Quam als auch die italienische IPSE2000 wehren sich mit juristischen Mitteln gegen die Lizenzentziehungen. Nur in Österreich war Telefónica Ende 2003 der erste UMTS-Lizenzverkauf der Geschichte geglückt. Mit dem Verkauf des Tochterunternehmens 3G Mobile Telecommunications GmbH an den Marktführer Mobilkom Austria verhinderte sie hohe Strafen wegen Nichterfüllung der Netzausbauverpflichtungen. (Daniel AJ Sokolov) / (heb)