Computacenter profitiert von wiedererstarktem Produktgeschäft
Der IT-Dienstleister verdankt hierzulande vor allem dem Produktverkauf ein deutliches Umsatzplus. 2011 will CEO Oliver Tuszik mit Service und Beratung weiter wachsen – dafür gilt es, unter anderem 300 neue Stellen zu besetzen.
(Bild:Â Computacenter)
Die endgültigen Zahlen für 2010 stehen noch aus, aber die Computacenter-Gruppe rechnet für das zurückliegende Geschäftsjahr mit deutlichem Wachstum – der bereinigte Gewinn vor Steuern für das Jahr 2010 werde "im oberen Bereich der Markterwartungen liegen". Beim Servicegeschäft steht insgesamt ein Plus von 6 Prozent zu Buche, während die Servicevertragsbasis um 8 Prozent stieg. Signifikantes Wachstum steuerte zudem das Produktgeschäft bei – hier stieg der Umsatz 13 Prozent. In Deutschland verzeichnete Computacenter sogar einen um 18 Prozent höheren Produktumsatz, was Oliver Tuszik, CEO und Vorstandsvorsitzender zu einem guten Teil der erfolgreichen Integration der becom Informationssysteme zuschreibt.
Der IT-Dienstleister hatte den IBM Business Partner Ende 2009 übernommen und avancierte damit zu einem der Top-Partner des Herstellers in Europa. "Das Hardware-Geschäft, insbesondere bei der Ausstattung von Rechenzentren, hat sich 2010 von Quartal zu Quartal wieder besser entwickelt", erklärt Tuszik. Aber auch in anderen Bereichen verzeichnete Computacenter Wachstum, dies insbesondere im Networking-Umfeld und – aufgrund der Margensituation – auf niedrigerem Niveau im PC-Geschäft. Entscheidend profitieren konnte der IT-Dienstleister letztlich vom Integrationsbedarf der Kunden, wenn es etwa um komplette Desktop-Infrastrukturen mit Unified Communications gehe.
Wachsenden Beratungsbedarf seitens der Unternehmenskunden sieht Tuszik vor allem auch beim Hype-Thema Cloud Computing. Die Zahl der tatsächlichen Projekte ist noch überschaubar, aber immer mehr Unternehmen beziehen Cloud-Konzepte in ihre strategische Planung mit ein, bestätigt der Computacenter-Chef. Reinrassige Cloud-Strategien verfolgen nur wenige CIOs, aber viele der angepeilten Zielsetzungen im Rahmen der IT-Planung – beispielsweise Kostensenkung oder größere Flexibilität – lassen sich mittels Cloud Computing realisieren. Und an diesem Punkt kommt Computacenter als kompetenter Berater ins Spiel. Einen Gutteil des Wachstums im laufenden Jahr will Tuszik denn auch durch die weitere Fokussierung auf Consulting und das Servicegeschäft (insbesondere Managed Services) erreichen. Mit der in Kürze abgeschlossenen Umstellung auf ein neues ERP-System habe Computacenter zudem die strukturellen internen Weichen gestellt. Um dann aber auch vor Ort beim Kunden Wirkung zu erzielen, sucht der IT-Dienstleister passende neue Mitarbeiter. 300 offene Stellen gilt es allein in Deutschland zu besetzen. (map)