Facebook macht Mitglieder zu Werbeträgern

Wer bei Facebook ein Produkt oder ein Unternehmen erwähnt, kann sich künftig in der Rolle eines unbezahlten Werbebotschafters wiederfinden.

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Wer bei Facebook ein Produkt oder ein Unternehmen erwähnt, kann sich künftig in der Rolle eines unbezahlten Werbebotschafters wiederfinden. Das weltgrößte Online-Netzwerk stellte den Dienst "Sponsored Stories" vor, bei dem Werbe-Kunden Facebook-Einträge von Nutzern hervorheben können.

Dabei können Unternehmen dafür sorgen, dass etwa "Gefällt mir"-Einträge oder Check-In-Anmeldungen in ihren Filialen gut sichtbar als Werbung auf der Website zu sehen sind, erläuterte Facebook in einem Video. Dabei gelte als Regel: Die Einblendung bekommen nur die Facebook-Freunde eines Nutzers zu sehen – also diejenigen, denen die Informationen sowieso zugegangen sind. Solche Einträge gehen aber leicht in der Flut der Facebook-Nachrichten unter, daher das neue Angebot.

Facebook hat sich als Ziel gesetzt, das Leben seiner Nutzer in möglichst allen Bereichen zu vernetzen – und will zugleich mit Werbeeinnahmen verdienen. Der Kurs stieß immer wieder auf Kritik von Datenschützern, die dem Netzwerk mit inzwischen mehr als 550 Millionen Mitgliedern einen zu freizügigen Umgang mit Informationen der Nutzer vorwarfen. Zuletzt musste Facebook etwa auf Druck des hamburgischen Datenschutzbeauftragten bei der Nutzung des Friend Finder zurückrudern, den das Unternehmen auch für die Eigenwerbung nutzte. (jo)