Google digitalisiert Dokumente für Holocaust-Gedenken

Die israelische Gedenkstätte Yad Vashem und der Internetdienstleister weiten ihre Kooperation aus. In einem ersten Schritt wurden 130.000 hochauflösende Bilder aus dem Yad-Vashem-Archiv online gestellt.

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Der Internetdienstleister Google und die israelische Gedenkstätte Yad Vashem kooperieren, um die größte historische Dokumentensammlung über den Holocaust im Internet verfügbar zu machen. In einem ersten Schritt wurden nun anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags am morgigen 27. Januar fast 140.000 hochauflösende Bilder aus dem Yad-Vashem-Archiv ins Web gestellt. Internetnutzer sollen online Dokumente suchen und entdecken oder auch ihre persönlichen Geschichten und Gedanken mit anderen teilen können.

Avner Shalev, Chairman von Yad Vashem, erläutert, Google helfe, neue Zielgruppen zu erreichen, darunter junge Menschen auf der ganzen Welt. Sie sollen die Möglichkeit haben, aktiv an der Diskussion über den Holocaust teilzunehmen. Yossi Matias, Direktor von Googles Forschungs- und Entwicklungszentrum, ergänzt, sein Unternehmen arbeite seit einiger Zeit daran, das historische und kulturelle Erbe der Welt online verfügbar zu machen.

Yad Vashem widmet sich seit 1953 der Dokumentation, Erforschung und dem Gedenken an den Holocaust. Die Gedenkstätte bewahrt viele Erinnerungsstücke auf, neben Fotografien, Tagebücher und weitere Dokumente. Google setzt bei der Digitalisierung optische Zeichenerkennungstechnik (OCR) ein, damit zuvor schwer auffindbare Dokumente online durchsuchbar werden.

Die heutige Ankündigung ist Teil einer anhaltenden Partnerschaft zwischen Google und Yad Vashem. Die Gedenkstätte hatte vor zwei Jahren einen eigenen YouTube-Kanal gestartet, um eine Reihe von Videos mit Berichten von Holocaust-Überlebenden zu präsentieren.

Vor gut sechs Jahren hat Yad Vashem damit begonnen, die Namen der Opfer des Holocaust im Internet zu veröffentlichen. Shalev sagte seinerzeit, es müssten möglichst viele Namen gesammelt werden, "bevor die Generation, die sich noch erinnern kann, nicht mehr unter uns ist". Um die Sammlung von persönlichen Erinnerungen geht es unter anderem der Shoah Foundation, die der US-amerikanische Filmregisseur Steven Spielberg 1994 gegründet hat. (anw)