Canalys: Marktforscher werten Tablets als PCs

Das Marktforschungsunternehmen Canalys drängt dazu, Tablets bei der Erhebung des PC-Marktes zu berücksichtigen. Nach den Zahlen der Firma ist Apple dadurch der drittgrößte PC-Anbieter weltweit.

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Das Marktforschungsunternehmen Canalys berücksichtigt in den eigenen Zahlen zum weltweiten PC-Markt neben Netbooks neuerdings auch Tablets wie Apples 9,7" iPad oder Samsungs 7" Galaxy Tab. Die Marktforscher fordern die PC-Anbieter dazu auf, die "neuen Marktrealititäten" zu akzeptieren und die "Pads" als "integralen Bestandteil der PC-Landschaft" anzuerkennen.

Nach Canalys' Schätzung wuchs der globale PC-Markt im Weihnachtsgeschäft 2010 um 19,2 Prozent zum Vorjahresquartal. Apple legte unter Einschluss des iPads angeblich um 241 Prozent zu und schob sich dadurch im vierten Quartal 2010 auf den dritten Platz nach den weltgrößten PC-Anbietern HP und Acer und vor Dell und Lenovo, die auf den Plätzen vier und fünf liegen sollen. Apple profitiere nun durch die Berücksichtigung der Tablets, erklären die Marktforscher – ebenso wie Acer, Samsung und Asus vorher durch das Einbeziehen der Netbooks höhere PC-Stückzahlen erreicht hätten.

Weltweite PC-Stückzahlen im vierten Quartal 2010

(Bild: Canalys)

Das Argument, ein Pad sei kein PC, sei nicht mehr zeitgemäß, betont Canalys-Analyst Daryl Chiam. Mit Bildschirmgrößen ab 7 Zoll, ausreichender Prozessorleistung und einer wachsenden Zahl an Anwendungen sind Tablets nach Ansicht der Marktforscher mit Netbooks vergleichbar. "Sie stehen im Wettbewerb um dieselben Kunden und werden problemlos koexistieren. Ebenso wie bei Smartphones benötigen manche Nutzer eine Hardware-Tastatur, während andere darauf verzichten können."

Andere Marktforschungsunternehmen folgen der Statistik von Canalys allerdings nicht. Weder IDC noch Gartner beispielsweise zählen die Tablets zu den PCs oder Notebooks, die Tabletverkaufszahlen gehen damit auch nicht in diese Absatzstatistiken ein. Die Marktforscher diagnostizieren angesichts der Tablet-Erfolge nicht nur Verunsicherung bei Käufern, die bislang zu klassischen Desktop-PCs, Notebooks oder Netbooks gegriffen hätten. Darüber hinaus sehen sie im letzten Quartal des vergangenen Jahres bereits reale Absatzrückgänge bei PCs, die unter anderem durch die anziehenden Tablet-Verkäufe verursacht würden. (lbe)