Wie Tesla Motors Batterien recycelt

Wie Tesla Motors Batterien recycelt

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Gernot Goppelt

Der Tesla Roadster in Nuckelstellung

(Bild: Tesla Motors)

Was passiert eigentlich mit Lithium-Ionen-Batterien von Elektroautos, wenn sie ihr Leben ausgehaucht haben? Zumindest wissen wir jetzt, wie Tesla Motors damit umgehen will. Am Ende "ihres langen Lebens" sollen die Batteriepakete in der UHT-Anlage des Unternehmens Umicore aufbereitet werden.

Umicore hatte Ende 2009 angekündigt, seine Kapazitäten zum Batterierecycling auszubauen. Der Betrieb der Anlage soll bis Mitte 2011 aufgenommen werden. "UHT" steht für "Ultra High Temperature Smelting". Das Unternehmen reagiert mit der neuen Anlage auf den zunehmenden Batterie-"Abfall" von Elektro- und Hybridfahrzeugen. Pro Jahr sollen etwa 7000 Tonnen Material wiederverarbeitet werden können, was etwa 150.000 Antriebsbatterien oder 250 Millionen Mobiltelefon-Akkus entspreche.

Laut Tesla gewinnt Umicore beim Recycling-Prozess zunächst Kobalt, Nickel und weitere Metalle aus den Batteriepaketen. Danach werde das Kobalt in Kobalt-Lithium-Oxid umgewandelt, das dann wieder an Batteriehersteller weiterverkauft werden kann. Eines "der wenigen Nebenprodukte" des Prozesses sei eine saubere inertisierte Schlacke, die Kalzium-Oxide und Lithium enthalte. Diese Schlacke werde für die Produktion eines hochwertigen Betons verwendet.

Der Batterierecycling-Prozess von Umicore soll der effizienteste überhaupt sein.

(Bild: Umicore)

Laut Umicore zeichnet sich das UHT-Verfahren dadurch aus, bei der Kobalt- und Nickelgewinnung erheblich weniger CO2 zu erzeugen als bei ihrer Primärerzeugung – Tesla nennt eine CO2-Einsparung von 70 Prozent. Außerdem sei der Recycling-Prozess deutlich energieeffizienter als irgendein anderer Batterierecyling-Prozess und stelle sicher, das keinerlei Dioxine oder andere flüchtige Schadstoffe in die Umwelt gelangten. Umicore arbeitet an Verfahren, die es möglich machen sollen, rezykliertes Lithium wiederum in Batterien einsetzen zu können.

Tesla Motors verkauft seine Elektro-Roadster seit etwa drei Jahren. Die Käufer des Fahrzeugs müssen für das Recycling nichts zahlen, wenn das Batteriepaket nach sieben bis zehn Jahren oder 160.000 Kilometern ausgetauscht werden. Ob diese Werte überhaupt erreicht werden, muss sich natürlich noch zeigen. Ende 2010 berichtete Tesla Motors nicht ohne Stolz, dass der Deutsche Hansjörg von Gemmingen mit seinem Tesla Roadster in einem Jahr 60.000 Kilometer zurückgelegt hat. Wenn er so weiterfährt, müsste Mitte 2012 die nächste Batteriestandsmeldung kommen, die freilich nach wie vor nichts über die Langzeitstabilität aussagt. (ggo)