JCP-Vorstand: "Wir arbeiten nicht im Geheimen"

JCP-Vorstand Patrick Curran beteuert die Offenheit des des von ihm betreuten Organs zur Standardisierung der Programmiersprache Java und reagiert damit auf anhaltende Vorwürfe aus der Community.

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Von
  • Alexander Neumann

Patrck Curran, Vorsitzender des Java Community Process (JCP), hat die Offenheit des von ihm betreuten Organs zur Standardisierung der Programmiersprache Java verteidigt. Curran reagierte damit auf Vorwürfe dieser Woche, der JCP würde undurchsichtig agieren. Simon Phipps, ehemaliger Open-Source-Offizieller bei Sun Microsystems, hatte genau das in einem Blog-Eintrag zum Ausdruck gebracht, verbunden mit der Hoffnung, dass die Nominierung der brasilianischen Java User Group SouJava für einen Sitz im Exekutivgremium des JCP zu einer Beseitigung der Geheimniskrämerei im JCP führen könnte.

Mit solchen Äußerungen sei er immer wieder konfrontiert, wenn er mit Java-Entwicklern spreche, berichtet Curran. Diese seien teilweise nicht bereit, sich dem JCP anzuschließen oder in Expertengruppen mitzuarbeiten, da sie davon ausgingen, die dort geführten Diskussionen nicht nach außen tragen zu dürfen. Auch gebe es den Irrglauben, innerhalb des JCP würden vor allem geheime und nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Vorgehensweisen verfolgt werden. Laut Curran entspricht das aber nicht der Wahrheit, vielmehr sei seit September 2008 nahezu jedes Zusammenkommen und jegliches Meeting-Material standardmäßig dokumentiert und veröffentlicht worden. Nur selten mache man von dem Recht Gebrauch, sich im nicht öffentlichen Rahmen zu treffen.

Enttäuscht zeigt sich Curran davon, dass die Fortschritte in Sachen Transparenz nicht wahrgenommen würden. Hier müsse der JCP offenbar noch nacharbeiten und den Leuten aufzeigen, was alles gemacht wird. Auch auf die Vorwürfe, dass die Arbeit der Expert Groups im JCP für Außenstehende verborgen bliebe, reagiert der JCP-Vorsitzende. Obgleich das in einigen Fällen zutreffen möge, weist Curran darauf hin, dass die Hälfte aller derzeit aktiven Spezifikationen des JCP als Open-Source-Projekte betrieben würden und andere griffen auf öffentliche Mailing-Listen, Issue-Tracking-Mechanismen und ähnliche transparente Techniken zurück. (ane)