Berlin: Digital-TV per Kabel
Die Telekom baut ihr Berliner TV-Kabelnetz aus.
Die Telekom baut ihr Berliner TV-Kabelnetz aus. Rund 600.000 Haushalten soll künftig ein "deutlich erweitertes Angebot von mindestens 70 Programmplätzen und weiteren multimedialen Diensten zur Verfügung stehen", so der Kommunikationsriese.
Um die mit 450 Megahertz zu schmale Bandbreite des Netzes auf 862 Megahertz zu erweitern, müssen unter anderem rund 2000 Verstärkerpunkte ausgetauscht, 7 Verstärkerstellen sowie eine Kopfstelle zum "Multimediazentrum" aufgerüstet und rund 400 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Die Aufrüstung soll noch in 1999 zur Funkausstellung abgeschlossen sein.
Mit dem Ausbau will die Telekom auch Kapazitäten für kostenpflichtige Dienste wie Pay per View bereitstellen und eine Plattform für "neue multimediale Dienste" schaffen. Des weiteren baut die Telekom in Berlin ihr erstes regionales "Play out Center". Erstmals in Deutschland werden damit regionale digitale Fernsehprogramme in die Kabelnetze eingespeist. Der Aufbau erfolgt mit Unterstützung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, die sich an den Investitionen beteiligt.
Besonderes Schmankerl ist ein Projekt, das vorerst etwa 1000 Berliner Haushalten Multimediadienste wie Fast-Internet, Tele-Shopping, IP-TV oder Net-Meeting bereitstellen soll. Damit wird es in Berlin zwei verschiedene Breitband-Infrastrukturen geben, die beide für Datendienste geeignet sind, denn die Telekom wird auch an ihrem ADSL-Angebot festhalten. ADSL, Asymmetric Digital Subscriber Line, bietet breitbandigen Internet-Zugang über vorhandene Telefonkabel. Die Telekom sieht jedoch keine ungesunde Konkurrenz zum hauseigenen ADSL-Angebot, so Wilfried Seibel, Pressesprecher des Unternehmens, in einem Gespräch mit c't. Anscheinend traut man der hohen Anschlußdichte in Berlin zu, beide Infrastrukturen tragen zu können. (dz)