Das "grüne Netz" für stromsparende Rechenzentren

Mit einer Initiative namens "The green Grid" will der Prozessorhersteller AMD zusammen mit seinen Kunden HP, IBM und Sun das Energiesparen in Rechenzentren fördern.

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Mit einer Initiative namens "The green Grid" will der Prozessorhersteller AMD zusammen mit seinen Kunden HP, IBM und Sun das Energiesparen in Rechenzentren fördern. Die Initiative soll den Austausch von IT-Profis über das Thema Energiesparen erleichtern, Tipps und Richtlinien zur optimalen Energienutzung in Rechenzentren ausarbeiten und mit anderen Organisationen kooperieren, um bessere Messmethoden zur Charakterisierung des Energiebedarfs von IT-Systemen zu erarbeiten.

Das Thema Ökologie ist in den USA zurzeit hip, so fahren beispielsweise zahlreiche Hollywood-Stars mit sparsamen Hybridfahrzeugen umher. Wie die taz heute berichtet, bringen sogar die Modemagazine Elle und Vanity Fair in den USA "grüne" Sonderausgaben zum Thema Öko-Schick heraus. An diesem Wochenende findet in den USA außerdem wieder der "Earth Day" statt. Aus diesem Anlass schreiben sich auch Firmen wie Starbucks das Thema auf die Fahne. AMD will etwa auch am ökologisch umstrittenen neuen Standort in Austin/Texas ausschließlich erneuerbare Energie nutzen.

Bisher sind auf der Green-Grid-Webseite nur einige Zeitschriftenartikel zum Thema und White Papers der an der Gründung beteiligten Firmen zu finden. AMD empfiehlt darin erwartungsgemäß vor allem den Einsatz des im Vergleich zu Intels bisherigen x86-Serverprozessoren (Xeon-Familie) unter Volllast genügsameren Opteron. HP lobt seine Opteron-Server für sparsamen Energiebedarf, während Sun erstaunlicherweise auf thegreengrid.org bisher nur über die eigenen Opteron-Server berichtet – Sun kocht bekanntlich mit der CoolThreads-Technik des UltraSPARC T1 (Niagara) sein eigenes grünes Süppchen und hat sich bereits einen eigenen Effizienz-Benchmark namens SWaP ausgedacht, den T1-Server selbstverständlich gewinnen.

Die Kooperation von HP und Sun im Rahmen des grünen AMD-Netzes ist auch nicht ohne Pikanterie: Beide Hersteller befehden sich mit Leidenschaft und pflegen eigene Webseiten, die Schwächen des jeweiligen  Gegners anprangern. HP legt sogar ausführlich dar, dass ein CoolThreads-Server angeblich nur minimal sparsamer arbeitet als ein 2-Sockel-Opteron-Server. Und selbstverständlich erklärt auch IBM potenziellen Neukunden, wie leicht man von HP- oder Sun-Servern auf IBM-Maschinen wechseln kann und hält die eigene Power-Architektur für die energetisch sparsamste. Es scheint also noch viel Arbeit vor der Green-Grid-Initiative zu liegen, bis konsistente Empfehlungen aller Mitgliedsfirmen für möglichst sparsame Server erscheinen können. (ciw)