Untersuchung soll Angriffe auf Londoner Börse klären

Aufgrund eines Angriffs auf die Systeme der Londener Börse fielen die Kurse einiger Unternehmen im August des vergangenen Jahres ins Bodenlose. Die Untersuchung soll die näheren Umständen klären.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Britischen Medienberichten zufolge war die Londoner Börse im August des vergangenen Jahres Ziel eines Cyber-Angriffs, in dessen Folge die Kurse von mindestens fünf Unternehmen ins Bodenlose fielen. Der Wert des Telekom-Riesens BT etwa soll am 24. August um fast 1 Milliarde Pfund gefallen sein. Die London Stock Exchange (LSE) hatte daraufhin den Handel ausgesetzt.

Offiziell wurde damals eine Fehleingabe für den Preis eines größeren Aktienpostens als Ursache für den Kurssturz angegeben. Ein ähnlicher Vorfall soll im November vorgekommen sein. Nun will man mit Untersuchungen die Hintergründe klären und ob es sich in beiden Fällen um (terroristische) Anschläge gehandelt hat. Laut der Berichte soll der erste Angriff auf die LSE kurz nach der Umstellung auf Open-Source-Systeme erfolgt sein.

Anders als andere Börsen soll die Londener Börse allerdings nicht in dem Maße mit dem Internet verknüpft sein, wie etwa US-amerikanische. Dort ermitteln die Behörden offenbar ebenfalls in einer versuchten Manipulation, bei der angeblich russische Täter versucht haben sollen, westliche Finanzmärkte "zu destabilisieren." Ob eine isolierte Störung bei der Verknüpfung der weltweiten Märkte und Verflechtung internationaler Unternehmen überhaupt möglich ist, ist allerdings fraglich.

Unterdessen nehmen die Emissionshandelsstellen europaweit nach und nach ihre Arbeit wieder auf. Nachdem Unbefugte Emissionsberechtigungen im Wert von 6,7 Millionen Euro unter ihre Kontrolle gebracht hatten, wurde der Handel am 19. Januar gestoppt. (dab)