AOL will durch Zukäufe wachsen

Nach dem Verkauf des Zugangsgeschäfts prüft AOL Deutschland den Abbau von Arbeitsplätzen; rund 1250 der insgesamt 1500 Mitarbeiter von AOL Deutschland sollen zudem zu HanseNet wechseln.

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  • dpa

Der Internetkonzern AOL will seine Position in Europa auch durch Zukäufe ausbauen. Neben der Weiterentwicklung eigener Projekte sei der Erwerb von Technologiefirmen Teil der Strategie, sagte Deutschland-Chef Charles Fränkl am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Wenn etwas nicht im eigenen Haus entwickelt werden könnte, dann werde AOL zukaufen. Die Time-Warner-Tochter konzentriert sich nach dem Verkauf ihres Internetzugang-Geschäfts vor allem auf Online-Werbung. "AOL entwickelt sich vom Zugangsanbieter zum Medienhaus. Auf dieser Basis wird sich das Geschäft in Deutschland weiterentwickeln."

Nach dem Verkauf des Zugangsgeschäfts prüft AOL Deutschland den Abbau von Arbeitsplätzen. "Mittelfristig wollen wir wieder einstellen, aber zunächst wird ein Abbau geprüft", sagte Fränkl. Rund 1250 der insgesamt 1500 Mitarbeiter von AOL Deutschland sollen zu HanseNet wechseln, die das Zugangsgeschäft erworben hat.

Für das laufende Jahr verspricht sich Fränkl ordentliche Zuwächse: "Wir entwickeln uns im Online-Werbegeschäft in diesem Jahr wie der Markt und der legt um 40 Prozent zu." Mit dem Strategiewechsel will AOL von der Weiterentwicklung des Internets hin zum so genannten "Web 2.0" profitieren. Neben dem Werbemarkt gewinnen dabei neue Dienste wie Internet-TV an Bedeutung.

"In Sachen Web 2.0 läuft in Deutschland schon einiges. Der Börsengang von OpenBC könnte eine Transaktion sein, dies auch in der breiten Öffentlichkeit in das rechte Licht zu rücken." Die Entwicklung in den USA sei zwar ein Jahr weiter – "aber Deutschland wird eine große Rolle spielen", sagte Fränkl. Eine Beteiligung von AOL an OpenBC hält er für unwahrscheinlich. (dpa) / (jk)