Bill Gates: Abschaltung des Internets nicht die beste Taktik

Der Microsoft-Mitgründer hat sich in einem Fernsehinterview zu den Ereignissen in Ägypten und über die Entscheidung seiner Stiftung geäußert, der Bekämpfung der Kinderlähmung oberste Priorität einzuräumen.

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Microsoft-Mitgründer Bill Gates hat es als einfach für eine Regierung bezeichnet, ihre Bürger vom Internet zu trennen. In einem vom US-Sender CBS ausgestrahlten Fernsehinterview sagte Gates, mit der entsprechenden militärischen Macht sei das nicht schwierig. Die Abschaltung des Internets in Ägypten habe ihn nicht überrascht. Allerdings sei es nicht unbedingt die beste politische Taktik. Wenn eine Regierung zu solchen außergewöhnlichen Maßnahmen greife, entstehe der Eindruck, dass sie etwas zu verbergen habe. Die Menschen fänden auch Möglichkeiten, auf andere Weise miteinander zu kommunizieren.

Im gleichen Interview begründete Gates auch den Schritt, die Bekämpfung der Kinderlähmung (Poliomyelitis, kurz Polio) in seiner Bill and Melinda Gates Foundation die höchste Priorität zu geben. Mit einer konsequenten Bekämpfung der Krankheit sei es möglich, sie komplett auszurotten. Für Impfstoffe müssten nun gut 700 Millionen US-Dollar Spenden eingesammelt werden. Gates hatte in seinem Jahresbrief (PDF-Datei) für 2011 erläutert, dass Polio zurzeit weltweit noch in Afghanistan, Indien, Pakistan und Nigeria vorkommt. 1988 seien es noch 125 Länder gewesen. (anw)