100-Gigabit-Ethernet über 4000 Kilometer
Eine neue Technik transportiert Daten mit 100 Gigabit pro Sekunde über Ethernet (100 GbE). Sie nutzt dafür vorhandene Glasfasernetze.
Eine Daten-Übertragung von 100 GBit/s über Ethernet (100 GbE) demonstrierte ein Gruppe von Unternehmen auf der Super-Computing-Konferenz 2006 in Tampa (USA). Das Versuchsystem nutzt vorhandene 10-GBit-Glasfasernetze und arbeitet zwischen Tampa (Florida) und Houston (Texas) über rund 4000 Kilometer Leitungsnetz.
Die Technik teilt das 100-GbE-Signal in zehn Datenströme, die je zehn GBit/s übertragen. Ein Algorithmus der University of California Santa Cruz übernimmt dabei die Kontrolle über die Reihenfolge der Ethernet-Pakete, die bei einer Übertragung über Glasfaser über mehrere Wellenlängen verteilt werden. Dies soll den Bit-Versatz korrigieren, der durch unterschiedliche Latenzen der optischen Signale erzeugt wird. Ein FPGA (Field Programmable Gate Array) der Firma Xilinx führt dieses Paket-Nummeringsverfahren aus und überträgt die elektrischen Signale zu zehn 10-GBit/s-XFP-Sende/Empfänger-Einheiten von Finisar, die ihrerseits die Konvertierung in den optischen Bereich übernehmen. Den weiteren Transport übernimmt das "DTM Switched WDM System" von Infinera, der die zehn parallelen 10-GBit-Kanäle zu einem logischen Datenfluss verknüpft.
Auch andere Techniken erreichen ähnliche Geschwindigkeiten: Ein Versuch der Firma Bell Labs kam auf 107 GBit/s über ein Entferung von 2000 Kilometer, T-Com in Kooperation mit Ericsson schafften rund 43 Gigabit pro Sekunde über 1000 Kilometer. (rek)