26 Prozent Umsatzrückgang bei AOL

Der US-amerikanische Internetdienstleister hat im Schlussquartal 2010 knapp 600 Millionen US-Dollar umgesetzt.

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Der US-amerikanische Internetdienstleister AOL hat im Schlussviertel des vorigen Jahres 596 Millionen US-Dollar umgesetzt und damit 26 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Rückgang resultiert vor allem aus dem Verkauf von unrentablen Geschäftsbereichen wie zum Beispiel den Messaging-Dienst ICQ oder das Social Network Bebo. Unterm Strich steigerte das Unternehmen aber seinen Nettogewinn laut Mitteilung von 1,4 Millionen auf 66,2 Millionen US-Dollar. Vor einem Jahr waren unter anderem Restrukturierungskosten in Höhe von gut 100 Millionen US-Dollar angefallen.

Auch im gesamten Geschäftsjahr schrumpfte der Umsatz um 26 Prozent, nämlich auf 2,4 Milliarden US-Dollar. Dem Gewinn von rund 250 Millionen US-Dollar im Jahr 2009 steht nun ein Verlust von 783 Millionen US-Dollar gegenüber. AOL-CEO Tim Armstrong zeigte sich über die Zahlen "stolz" und verkündete, sein Unternehmen habe sich "aggressive Ziele" gesetzt, um 2011 die Wachstumsmöglichkeiten wahrnehmen zu können. An der New Yorker Börse, an der die Ergebnisse so erwartet wurden, notierte die AOL-Aktie am Mittwoch im nachbörslichen Handel leicht im Plus.

Pläne dazu, wie sich AOL die Zukunft vorstellt, wurden dem US-Magazin Business Insider nach eigenen Angaben zugespielt. Aus dem Strategiepapier "The AOL Way" geht hervor, dass die Mitarbeiter mehr und günstiger als bisher Inhalte produzieren und auch mehr Seitenaufrufe generien sollen. In den kommenden Monaten soll auch der Anteil der mit Videos versehenen Artikeln stark steigen und die Artikel zum größten Teil für Suchmaschinen optimiert werden.

AOL veröffentlicht derzeit monatlich 31.500 "pieces of content" in Form von Blogbeiträgen, Berichten, Videos und anderem. Diese Zahl soll laut dem Papier bis April auf 40.000 gesteigert werden. Die durchschnittliche Zahl der Aufrufe je Artikel soll von 1500 auf 7000 steigen. Komentatoren wie zum Beispiel Dan Mitchell vom Wirtschaftsmagazin Forbes meinen, AOL diene sich in seiner Verzweiflung eher den Suchmaschinen an als sich mit attraktiven Inhalten um die Gunst der Leser zu sorgen. (anw)