Wird das Unix-Geschäft von SCO an UnXis verkauft?

Per E-Mail hat SCO seine Partner über den Verkauf des Software-Geschäfts an eine UnXis Group informiert.

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Von
  • André von Raison

In einer Mail hat SCO am heutigen Freitag seine Partner darüber informiert, dass am 26. Januar die UnXis Inc. als Käufer für das Software-Business mit Unix ausgewählt worden sei. Die etwas geschraubte Formulierung dürfte in der Tatsache begründet sein. dass SCO derzeit unter Gläubigerschutz nach Chapter 11 steht. Am 16. Februar soll der Verkauf dem für SCO zuständigen Insolvenzgericht zur Prüfung vorgelegt werden. Weiter wird in der E-Mail Hans Bayer, SCOs Vizepräsident für die weltweiten Verkäufe, zitiert. SCO freue sich, nach Jahren wechselnder Ziele unter der Ägide von UnXis eine kundenorientierte, auf offenen Systemen basierende Plattform für den Unternehmenseinsatz bieten zu können.

Außer der zitierten E-Mail sind die Hinweise zu dem Deal sehr rar. Auf der Homepage von SCO findet sich ein einsamer Link auf das PDF der Pressemitteilung. Bei Groklaw finden sich Informationen zu SCO und einer UnXis Inc. aus dem Jahr 2009. Demnach wurde UnXis Ende 2009 im US-Staat Delaware als Aktiengesellschaft registriert. Ob es sich dabei um besagte UnXis Group handelt, ist schwer zu sagen. Ebenfalls etwas eigenartig ist, dass die naheliegende Domain unxis.com zum Verkauf steht und potenzielle Alternativen wie unxis-group.com bzw. unxisgroup.com überhaupt nicht registriert sind – Wasser auf den Mühlen von Verschwörungstheoretikern.

Zum Unix-Geschäft von SCO gehören der Vertrieb und die Entwicklung von UnixWare und OpenServer sowie der Support für diese Produkte. Im September vergangenen Jahres verkündete SCO, den Bereich versteigern zu wollen. Nach einem Verkauf blieben der SCO Group nur noch die Klagen gegen IBM und Red Hat um angebliche Copyright-Verletzungen in Linux sowie die Hoffnung, dass der zuletzt eingelegte Einspruch gegen eine endgültige Entscheidung über das Copyright an Unix, um das sich SCO mit Novell streitet, Erfolg hat.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't-Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(avr)