CI-Plus-Modul für Kabelkiosk und verschlüsseltes DVB-T

Die Eutelsat visAvision GmbH hat angekündigt, künftig Fernseher und DVB-Receiver mit kopiergesichertem CI-Plus-Slot als offizielle Empfangsgeräte zu akzeptieren.

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Von
  • Nico Jurran

Die Eutelsat visAvision GmbH will künftig Fernseher und DVB-C-Receiver mit kopiergesichertem CI-Plus-Slot als offizielle Empfangsgeräte für sein "Kabelkiosk"-Angebot akzeptieren. Dies teilte das Unternehmen nach Angaben der Branchenseite "Broadband TV News" mit. Das nötige CI-Plus-Modul soll 79 Euro kosten und mit den Verschlüsselungsverfahren NDS Videoguard und Conax zurecht kommen.

Bereits im März soll zudem ein offizielles CI-Plus-Modul für das verschlüsselte und kostenpflichtige DVB-T-Angebot Viseo+ erhältlich sein, über das in den Regionen Stuttgart und Halle/Leipzig die Kanäle RTL, Vox, RTL2 und Super-RTL der RTL-Gruppe verfügbar sind.

Als erster deutscher Anbieter nutzte der Satellitenbetreiber Astra CI-Plus für sein HDTV-Programmpaket HD+. Später zogen Kabel Deutschland, Sky und Unitymedia nach. Die verwendeten Module sind untereinander gewöhnlich nicht kompatibel – schon, weil unterschiedliche Verschlüsselungsalgorithmen zum Einsatz kommen. Sky liefert seine CI-Plus-Module nicht an Kabel-Deutschland-Kunden aus; diese können sich die betreffenden TV-Kanäle aber direkt auf der CI-Plus-Lösung von Kabel Deutschland freischalten lassen.

CI-Plus war in die Kritik geraten, weil sich CI-Plus-zertifizierte Receiver über ein Flag im TV-Datenstrom anweisen lassen, Aufnahmen zu unterbinden. Was dies in der Praxis konkret bedeuten kann, sieht man heute bereits bei HD+-Aufzeichnungen: Jeder HD+-Mitschnitt (unabhängig ob von einem Sender der RTL- oder der ProSiebenSat.1-Gruppe) wird dort automatisch mit einem Zeitstempel und einem "Verfallsdatum" versehen, sodass dem Anwender nur 90 Minuten für die Wiedergabe der gesamten Aufnahme bleiben. Wer also beispielsweise 100 Minuten nach Beginn der Aufnahme mit der Wiedergabe beginnt, kann die ersten 10 Minuten nicht mehr anschauen. Letztlich dient die Festplatte eines CI-Plus-Recorders damit nur noch als Timeshift-Puffer; eine Archivierung von HD+-Aufnahmen ist ausgeschlossen. (nij)