Vobis-GrĂĽnder Lieven startet Internet-CD-Handel

Theo Lieven, der Ex-Vorstandschef von Vobis-Computer, ist wieder im Geschäft. Zwei Jahre nach seinem Ausstieg als Computerhändler versucht Lieven nun im Cyberspace sein Glück.

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Von
  • Christoph Dernbach
  • mit Material der dpa

Theo Lieven, der Ex-Vorstandschef von Vobis-Computer, ist wieder im Geschäft. Zwei Jahre nach seinem Ausstieg bei Deutschlands erfolgreichstem Computerhändler versucht Lieven nun im Cyberspace sein Glück. An der Seite des Regensburger Jung-Unternehmers Stefan Kreidl (29) ist Lieven in den Internet-Handel mit Musik-CDs, Videos und Büchern eingestiegen.

"Ich habe ja nicht gerade zu denjenigen gehört, die von Anfang an groß aufs Internet gesetzt haben. Aber ich bin eines besseren belehrt worden", sagte Lieven. "Inzwischen hat das Internet auch in Deutschland eine Eigendynamik bekommen." Zum Start der CeBIT präsentieren Lieven und sein Partner den runderneuerten Nachfolger des TeleCD-Services im Netz unter der Adresse www.adori.de.

"Es gibt etliche Musik-Spezialisten im Internet, die aber nicht richtig wissen, wie man einen vernünftigen Online-Store ins Netz stellt. Und auf der anderen Seite gibt es Technologie-Freaks, die keine Ahnung von der Ware haben, die sie verkaufen wollen", beschreibt Lieven die Branche aus seiner Sicht. Inzwischen bietet Adori.de 800 000 verschiedene CDs an, darunter jede der 35 000 lieferbaren Klassik-CDs, und hat in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Buchgroßhändler Libri über eine Million Bücher im Sortiment. Eine ausgeklügelte Datenbanklösung soll den Kunden in die Lage versetzen, zu einer CD das passende Buch zu finden. Lieven sieht Adori im Wettbewerb mit den großen internationalen Internet-Shoppinganbietern wie Amazon.com oder dem neuen Bertelsmann-Dienst BOL gut gerüstet. "Ich habe bei Vobis schon meine Erfahrungen mit Großkonzernen gemacht. Man kann die Detailprobleme beim Online-Handel nicht mit Geld erschlagen", sagte er.

Für Theo Lieven schließt sich mit dem neuen Engagement ein Kreis: Als Junge wollte er eigentlich Konzertpianist werden. Doch 1970 gab er als 18jähriger - nach zwölf Jahren Ausbildung - die Musikkarriere auf und studierte statt dessen an der Technischen Hochschule Aachen. Als Student machte Lieven seine ersten guten Geschäfte mit wissenschaftlichen Taschenrechnern, die er importierte und an seine Kommilitonen verkaufte. (Christoph Dernbach/dpa) (cp)