Microsoft für Datenschutzfunktionen in HTML 5

Die in der kommenden Version 9 des Internet Explorer vorhandenen Funktionen zum Schutz der Privatsphäre will der Softwarekonzern beim W3C als Teil von HTML 5 normieren lassen.

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Von
  • Christian Kirsch

Die Web-Browser-Hersteller sehen sich offenbar unter einem wachsenden Druck, die Privatsphäre von Anwendern zu schützen. Microsofts für den Internet Explorer zuständiger Vizepräsident Dean Hachamovitch hat jetzt in einem Blogbeitrag angekündigt, die im IE 9 eingebaute "Tracking Protection" beim W3C für die Integration in das kommende HTML 5 einzureichen. Die Funktion verwendet Listen von Webseiten. Deren Inhalte lädt der Browser nur, wenn der Anwender auf einen dorthin verweisenden Link klickt oder die URL direkt eingibt. Damit soll das Protokollieren des Benutzerverhaltens etwa durch Werbetreibende verhindert werden.

Microsoft kündigte den Schritt nach einer Veranstaltung der US-Verbraucherschutzbehörde (FTC) mit Wissenschaftlern und Browser-Herstellern an. Die FTC hatte Ende vorigen Jahres einen Bericht (PDF) zum Schutz der Privatsphäre im Internet veröffentlicht, in dem sie einen im Browser verankerten Mechanismus namens "Do Not Call" vorschlägt, ohne sich zu Implementierungsdetails zu äußern.

Hachamovitch hält Tracking-Protection-Listen anderen Modellen für überlegen, denn sie nützten Anwendern selbst dann, wenn Websites deren Einstellungen nicht respektierten. Dies soll offenbar dadurch gewährleistet sein, dass der Browser anhand der Listen selbst entscheidet, welchen URLs er folgt und welchen nicht. Die Entwickler von Firefox und Chrome setzen auf einen neuen HTTP-Header beziehungsweise auf anonyme Cookies. Damit soll Websites signalisiert werden, das Surf-Verhalten ihrer Besucher nicht zu speichern. (ck)