Cisco laufen die Kosten aus dem Ruder

Der Netzwerkausrüster hat im vergangenen Quartal zwar seinen Umsatz mehr als erwartet gesteigert, der Gewinn fiel aber um 18 Prozent.

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Der Netzwerkausrüster Cisco hat im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal unter galoppierenden Kosten gelitten. Von einem Umsatzanstieg von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 10,4 Milliarden Dollar blieb unterm Strich nichts mehr übrig: Der Gewinn fiel laut Mitteilung um 18 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro).

Grund für den Gewinnrückgang waren höhere Ausgaben für die Entwicklung, bei der Produktion und im Vertrieb. Firmenchef John Chambers sprach am Mittwoch von einer "Periode des Übergangs" hin zu einer neuen Technik. Es könne einige Zeit dauern, bevor die neuen Produkte ebenso profitabel so vermarktet werden könnten wie die bisherigen.

Der Gewinn von 37 Cent je Aktie lag über den von Analysten laut einem Bericht der New York Times erwarteten 35 Cent. Auch waren sie mit 10,24 Milliarden US-Dollar von einem geringeren Umsatz ausgegangen, als Cisco tatsächlich erwirtschaftet hat.

Für das laufende dritte Geschäftsquartal erwartet Cisco eine Umsatzsteigerung von bis zu 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum. Der Umsatz-Erwartungsrahmen liegt bei 10,8 Milliarden bis 11 Milliarden US-Dollar, während Analysten laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zuvor von 10,9 Milliarden bis 11,3 Milliarden US-Dollar ausgegangen waren. Der prognostizierte Gewinn je Aktie liege bei 35 bis 38 Cent und damit ebenfalls unter den Markterwartungen.

Cisco konnte zwar den Umsatz im öffentlichen Sektor im vergangenen Quartal gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent steigern, das Unternehmen rechnet aber hier mit einem künftig geringerem Wachstum. Die Cisco-Aktie fiel nachbörslich um etwa 10 Prozent.

Cisco dominiert den Markt für Router und Switches, hat sich aber in den vergangenen Jahren in weitere Geschäftsbereiche vorgewagt wie zum Beispiel Webanwendungen und Videomanagementsysteme. Das habe der Konkurrenz die Möglichkeit eröffnet, auf dem traditionellen Geschäftsbereich Marktanteile abzuknapsen, meint die Analystin Joanna Makris von Mizuho Securities laut Bloomberg. Cisco sei mit seinen vielen Marken zum "Procter & Gamble" der Netzwerktechnik geworden. (anw)