CAST-Förderpreise für IT-Sicherheit vergeben

Das Darmstädter Competence Center for Applied Security Technology (CAST) hat zum sechsten Mal Förderpreise für herausragende Diplom- und Abschlussarbeiten im Bereich IT-Sicherheit vergeben.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das Darmstädter Competence Center for Applied Security Technology (CAST) hat am heutigen Donnerstag zum sechsten Mal Förderpreise für herausragende Diplom- und Abschlussarbeiten im Bereich IT-Sicherheit vergeben. Über den ersten Platz in der Kategorie "Universitäten" und 4000 Euro kann sich Timo Kasper von der Ruhr-Universität Bochum freuen. Kasper befasste sich mit der Analyse von RFID-Funkchips. Dazu entwickelte er eine Hardware, die es ermöglicht, den Funkverkehr zwischen einem Funkchip und dem Lesegerät abzufangen und zu untersuchen. Es gelang ihm, verschiedene RFID-Chips auszulesen und deren Verschlüsselung zu untersuchen, darunter die Eintrittskarten zur Fußballweltmeisterschaft. Axel Poschmann (ebenfalls Ruhr-Universität Bochum) belegte in dieser Kategorie Platz zwei (2500 Euro) mit einer Diplomarbeit über die Entwicklung einer Block-Chiffre, die insbesondere für ressourcenbeschränkte Geräte wie RFID-Tags oder eingebettete Systeme geeignet ist. Poschmanns Entwicklung komme mit weniger Rechenzeit und Energie aus und helfe so, die Anwendbarkeit von Verschlüsselung vor allem auf sehr kleinen Geräten weiter zu verbreiten, heißt es in der Laudatio.

Gewinner in der Kategorie "Fachhochschulen und Berufsakademien" wurde Harald Lampesberger von der Fachhochschule Hagenberg in Österreich. Er reichte eine Arbeit über die Entwicklung eines Malware-Collectors ein. Ein Malware-Collector ist ein Rechnernetz, das verwundbare Dienste simuliert und versucht, Angriffe zu provozieren. Dabei werden die bei Angriffen eingesetzten Malware-Dateien für Analysezwecke eingefangen und gesammelt. Die so gesammeltem Viren und Würmer erlauben eine intensive und vergleichende Analyse. Dieses Wissen kann dann wieder in die Entwicklung von Firewalls und Virenscannern einfließen. Den zweiten Platz in der Nicht-Universitäten-Kategorie belegte Matthias Bauer von der Fachhochschule Kiel mit einer Arbeit über die "Konzeption, Architektur und Entwicklung eines Thin-Client-Systems für Kryptographie und rechtsverbindliche Signaturen mit Smartcards". Durch die entwickelte Software wird die Verwendung von Smartcards in Web-Applikationen möglich, ohne zuvor umfangreiche Programme zu installieren.

Ingesamt wurden in diesem Jahr acht Preise mit einer Gesamtdotierung von 16.000 Euro vergeben. Für die Vorstellung der Preisträger und deren Arbeiten hat CAST eine eigene Web-Seite eingerichtet. "Es gab eine erfreulich hohe Zahl von 34 exzellenten Einreichungen aus Deutschland und Österreich", erklärte der Organisator des CAST-Förderpreises, Dr. Michael Kreutzer. Um eine Vorauswahl zu treffen, seien von Experten mehr als 100 Gutachten angefertigt worden. Die Preise überreichte Bernhard Esslinger von der Deutschen Bank. In seiner Laudatio hob er die Bedeutung der IT-Sicherheit für die Industrie hervor: "Dass Hochschulen die IT-Sicherheit als komplexes und hochmodernes Fach ernst nehmen und gute Nachwuchskräfte ausbilden, ist auch für uns wichtig." Die IT-Sicherheit sei gerade in der Finanzbranche ein wesentlicher Bestandteil des aktiven Risikomanagements. (pmz)