MWC

ZTE will Absatz von Smartphones und Tablets vervielfachen

Das chinesische Unternehmen will künftig weniger auf billige Modelle, sondern auf das mittlere und das obere Marktsegment setzen.

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Der chinesische Mobilfunk-Ausrüster und Endgeräte-Hersteller ZTE will in den nächsten Jahren massiv wachsen und wesentlich mehr Endgeräte als bisher verkaufen. Gleichzeitig will das Unternehmen weniger auf billige Modelle, sondern auf das mittlere und das obere Marktsegment ("Smart Devices") setzen, hieß es nun auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona.

Vergangenes Jahr hat ZTE laut IDC 90 Millionen Endgeräte ausgeliefert, darunter 60 Millionen Mobiltelefone. Der Rest entfällt auf Modems und leistungsfähigere Mobilfunk-Router. Damit zählt ZTE zu den fünf größten Anbietern der Welt. Von diesen 60 Millionen Handys waren aber nur etwas über 2 Millionen Smart Devices. 2011 soll es schon 10 Millionen werden. Über 30 neue Smartphone-Modelle verspricht ZTE noch für dieses Jahr. Erklärtes Ziel für die nächsten Jahre ist ein Umsatzwachstum von jährlich 30 Prozent.

Bei der Zahl verkaufter Tablets soll ZTE bereits Nummer 3 der Welt sein, hinter Apple und Samsung. Die ersten Modelle waren im vierten Quartal 2010 vorgestellt worden, im Januar hat ZTE nach eigenen Angaben bereits eine siebenstellige Zahl verkauft. Der Vertrieb laufe in erster Linie über Netzbetreiber in Europa, Australien, Taiwan, China und in der GUS. Nach ersten LTE-Modems könnten im zweiten Quartal bereits LTE-Tablets angeboten werden. ZTE hält nach eigenen Angaben sieben Prozent der essenziellen LTE-Patente. Laut einer aktuellen Statistik der WIPO hat im vergangenen Jahr niemand außer Panasonic mehr internationale Patente (unter dem Patent Cooperation Treaty, PCT) neu angemeldet als ZTE.

Mit dem Ausbau des Portfolios an höherwertigen Geräten soll auch die Marke ZTE gestärkt werden; das ODM-Geschäft mit der Produktion für und im Auftrag fremder Marken soll aber weiterlaufen. Die meisten Geräte würden für weniger als 150 Dollar ausgeliefert, auf Anforderungen von Großkunden würden aber auch Geräte mit umfangreicheren Möglichkeiten für knapp über 200 Dollar produziert.

Beim Betriebssystem setzen die Chinesen eindeutig auf Android: "Die entscheidenden Faktoren sind Offene Plattform und Open Source. Windows Mobile ist für uns zweite Wahl." Es gibt aber auch ZTE-Geräte, die unter Brew MP laufen, MeeGo spielt in den Überlegungen ebenfalls eine Rolle. Die Zukunft dieses bislang von Nokia und Intel entwickelten Betriebssystems ist aber offen, seitdem Nokia auf Windows Phone 7 umgeschwenkt ist.

ZTE Skate

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Auf dem MWC präsentiert ZTE das neue Smartphone "Skate", bei dessen Design ein Skateboard Pate gestanden haben soll. Es soll im Mai verfügbar sein, die Netzbetreiber werden die jeweils installierte Software stark beeinflussen können. Das Handy wiegt 120 Gramm, verfügt über einen 4,3-Zoll-Tastschirm und eine 800 MHz CPU. Die Grafik errechnet die von Qualcomm entwickelte Adreno 200 GPU. GSM/GPRS/EDGE werden auf den 900, 1800 und 1900 MHz Frequenzbändern unterstützt, bei UMTS/HSPA sind nur 900 und 2100 MHz verfügbar. WLAN, Assisted GPS, Bluetooth, Kompass, Beschleunigungssensor und eine 5-Megapixel-Kamera gehören zur weiteren Ausstattung. (anw)