MWC

Ballmer und Elop: Wir haben verstanden

Die beiden Industrie-Schwergewichte Microsoft und Nokia wollen einen schlagkräftigen dritten Kombattanten in den "Krieg der Ökosysteme" führen. In Barcelona verteidigen die CEOs ihre Pläne gegen Skeptiker.

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Obwohl Steve Ballmer und Stephen Elop mit kaum Handfestem nach Barcelona gekommen sind, beherrschen Microsoft und Nokia die Gespräche auf dem Mobile World Congress (MWC) – und die Bühne des Kongresszentrums in Halle 5. Microsoft-CEO Ballmer nutzte die Gelegenheit am Montagnachmittag, um die zahlreich anwesenden Gerätehersteller und Netzbetreiber zu beruhigen, dass der am Freitag vor der Messe bekannt gegebene Deal mit Nokia nicht das Ende der guten Beziehungen zu den bisherigen Partnern sein wird.

Im Gegenteil: Elop und Ballmer betonten einmal mehr, dass es ihnen ernst ist mit dem "dritten Pferd", das sie ins Rennen schicken wollen. Die Allianz mit Microsoft, meint der neue Nokia-Chef Elop, sei "eine gute Nachricht für Netzbetreiber". Um Windows Phone soll eine offene Plattform entstehen, die den Netzbetreibern Raum für eigene Wertschöpfung lässt und sie nicht an die Leine legt. Ballmer nannte keine Namen, meinte aber Android und Apples iOS. "Wir wissen, was wir zu tun haben", bekräftigte Elop.

"Unsere Plattform wird nur über Größe und Vielfalt erfolgreich", ergänzte Ballmer. Zusammen mit Nokia und weiteren Gerätepartnern – Ballmer nannte sie alle wiederholt beim Namen – soll die kritische Masse für den dritten Kombattanten im "Krieg der Ökosystem" schnell erreicht werden. Noch sind das allerdings Absichtserklärungen, denn Windows Phone spielt ein Jahr nach seiner Vorstellung noch eine untergeordnete Rolle auf dem MWC: Wenn die großen Hersteller ein neues Gerät zeigen, ist es im Zweifelsfall ein Androide.

Das soll sich ändern. So wird Microsoft die Spezifikationen für die Hersteller lockern, kündigte Ballmer an. Damit würden mehr Geräte auch zu günstigeren Preisen auf den Markt kommen. Von Nokia werden erste Geräte im kommenden Jahr erwartet. Das Interesse von Netzbetreibern und Herstellern sei groß, heißt es bei Nokia und Microsoft unisono. "Die Leute verstehen das", betonte Elop. "Und wir haben verstanden, wie wir handeln müssen, um das Netzbetreiber-freundlichste Ökosystem zu haben." (vbr)