Asien-Boom beflügelt das Geschäft von Dell

Der ideale Kunde des Computerherstellers Dell bestellt nicht nur Hardware, sondern auch gleich IT-Services. Da diese Kombination am Jahresende häufiger eingetreten ist, stieg der Gewinn stark an.

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Eine starke Nachfrage der Firmenkunden hat den Computerkonzern Dell auf Trab gehalten, vor allem in Asien hatte er viel zu tun. Im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2011 stieg der Umsatz um 5 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar (11,6 Mrd. Euro). Der Gewinn verdreifachte sich laut Mitteilung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar beinahe auf 927 Millionen Dollar. Mit seinen Zahlen übertraf Dell die Erwartungen der Analysten.

Im gesamten Geschäftsjahr stieg Dells Umsatz um 16 Prozent auf 61,5 Milliarden US-Dollar an. Unterm Strich schrieb der IT-Konzern 3,1 Milliarden US-Dollar in schwarzen Zahlen, 51 Prozent mehr als im Vorjahr. CEO Michael Dell zeigte sich zuversichtlich für das vor gut zwei Wochen gestartete Geschäftsjahr. Der Umsatz soll um 5 bis 9 Prozent steigen. Die Aktie stieg nachbörslich um knapp 6 Prozent.

Für Dell machte sich bezahlt, dass das Unternehmen immer mehr der lukrativen Services für Unternehmen anbietet. "Unser Angebot an IT-Lösungen war niemals stärker", so Michael Dell. Mit Dienstleistungen lässt sich mehr Geld verdienen als mit reiner Hardware. Die Rivalen Hewlett-Packard oder IBM hatten den Trend schon vor Jahren erkannt, Dell sprang vergleichsweise spät auf den Zug auf. Dell dagegen hatte ursprünglich darauf gesetzt, maßgeschneiderte Computer ausschließlich im Versand zu verkaufen.

Nur noch ein Fünftel seines Geschäfts macht Dell heutzutage mit Privatkunden. Der Rest der Kundschaft sind zu etwa gleichen Teilen Großkonzerne, kleine und mittelständische Betriebe sowie Behörden. Durch die jüngste Übernahme der Datenspeicher-Firma Compellent Technologies dürfte das Gewicht noch weiter Richtung Geschäftskunden kippen.

Speicher gelten als Wachstumsmarkt, weil die Datenmengen stetig steigen und zudem das Cloud Computing an Fahrt gewinnt, bei dem Programme oder Dienstleistungen übers Internet bereitgestellt werden. Dagegen schwächelt das Geschäft mit klassischen PCs.

Stark wuchs das Dell-Geschäft vor allem in Asien mit einem Plus von 17 Prozent. Insbesondere in den boomenden Schwellenländern Indien und China gibt es eine starke Nachfrage nach neuer Technik. In der restlichen Welt musste sich Dell allerdings mit mageren 3 Prozent Wachstum zufriedengeben. (mit Material von dpa) / (anw)