Brüssel denkt über Aufspaltung marktführender Telefongesellschaften nach

Viviane Reding, Vorsitzende der Kommission für Information, Gesellschaft und Medien, warb für die Trennung der marktführenden europäischen Telekom-Gesellschaften in separate und voneinander unabhängige Geschäftsbereiche.

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Von
  • Peter Röbke-Doerr

Auf einer Veranstaltung der ECTA (European Competitive Telecommunications Association) warb Viviane Reding, Vorsitzende der Kommission für Information, Gesellschaft und Medien, für die Trennung der marktführenden europäischen Telekom-Gesellschaften in separate und voneinander unabhängige Geschäftsbereiche. Dabei sollen die technische Verwaltung vorhandener und der Aufbau neuer Netze den einen Zweig bilden und die Versorgung der Verbraucher mit Netzwerk- und Telefondiensten den anderen.

Von einer sauberen Trennung verspricht man sich in Brüssel einen leichteren Zugang neuer Service-Provider in den Kommunikationsmarkt und mehr echten Wettbewerb. Letztlich sollen dadurch die Kosten für den Endverbraucher fallen. Eine klare Aufteilung komme außerdem der Transparenz in der Vertragsgestaltung zwischen Verbraucher und Provider zugute.

Die Marktführer im Telekom-Bereich besitzen 90 Prozent aller Zugangsleitungen für Kunden in den Telefonnetzen Europas, sagte Steen Clausen, geschäftsführender Direktor der ECTA, man sehe eine Menge Gründe, warum diese Gesellschaften die technische Weiterentwicklung der Netze ausbremsen und so End- und Geschäftskunden von preiswerten Zugängen fernhielten. Clausen beziffert ein mögliches Investitionsvolumen in neue preiswertere Netze auf 13 Milliarden Euro, die durch das Verhalten der marktführenden Provider derzeit nicht getätigt würden. (roe)