FBI fordert bessere Möglichkeiten zum Abhören im Internet

Das Internet bereitet dem FBI offenbar massive Probleme, die Kommunikation von Verdächtigen abzuhören. Schuld seien meist die Provider, die schwerfällig reagieren oder über keine Einrichtungen für Abhörmaßnahmen verfügten.

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Von
  • Daniel Bachfeld

In einer Anhörung des US-Kongresses beklagte die Leiterin der FBI-Rechtsabteilung Valerie Caproni die mangelnden Möglichkeiten der US-Bundespolizei, die Internet-Kommunikation von Verdächtigen belauschen zu können. Bei Web-Mail, Social Networks und P2P-Kommunikation sei die Überwachung sehr schwer, was insbesondere auf die schlechte Kooperation und mangelnde oder gar fehlende Ausrüstung der Provider zurückzuführen sei. Somit käme es immer häufiger vor, dass das FBI seine Ermittlungen selbst mit einem Gerichtsbeschluss nur unzureichend durchführen könne.

Die fehlende Überwachung im Internet bezeichnete Caproni in ihrer Vorlage (PDF) als "Going Dark". Derzeit sei es einfacher, Telefon- und Mobilfunkverbindungen von Verdächtigen abzuhören. Caproni stellt klar, dass die rechtlichen Befugnisse derzeit ausreichend seien und es nicht darum ginge, gespeicherte Daten auszulesen. Zudem würde keine Umstrukturierung des Internets notwendig sein, um die Anforderungen zu erfüllen. Die zur Verfügung stehenden Techniken würden ebenfalls ausreichen, um die Aufgabe zu erfüllen.

Konkrete Vorschlage, wie man die Lage ändern könne, machte Caproni jedoch nicht. Von früheren Wünschen nach Hintertüren etwa zum Zugriff auf die verschlüsselte Kommunikation bei Blackberry-Geräte war diesmal zwar nicht die Rede, Zugriffe auf Abhöreinrichtungen bei den ISPs bleiben jedoch weiter im Gespräch. Laut Caproni überdenke man verschiedene Lösungen nach. (dab)