Preise und Details zu AMDs AM2-Prozessoren durchgesickert

Erste Händler haben die für Ende Mai/Anfang Juni erwarteten AM2-Prozessoren von AMD in die Preislisten eingepflegt und dabei noch vor der offiziellen Vorstellung Preise sowie einige Ausstattungsdetails von AMDs nächster Prozessorengeneration verraten.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Nach Spekulationen über einen vorgezogenen Vorstellungstermin für die neuen AMD-Prozessoren im Sockel AM2 haben einige deutsche Händler erste Modelle dieser Bauform in die Preislisten aufgenommen. So führen mache Preisvergleichagenturen für sie bereits eine eigene Kategorie, die derzeit rund 15 verschiedene AM2-Prozessoren enthält. Einige der CPUs werden bereits bei elf verschiedenen Händler gelistet. Bei den Detailbeschreibungen der Anbieter findet sich zumeist ein "Verfügbar ab Juni 2006", was zeitlich zu dem ursprünglich geplanten Veröffentlichungstermin am 6. Juni passt.

Die AM2-Prozessoren bilden die nächste Desktop-PC-Prozessorengeneration von AMD. Sie verwendet wohl 90-Nanometer-Kerne im neuen Stepping F, die neben dem lange erwarteten integrierten DDR2-Speichercontroller erstmals auch die Virtualisierungstechnik Pacifica ermöglichen.

Die Preisvergleichsagentur bestätigt indes in ihren Detailangaben einige Ausstattungsdetails, um die sich bisher nur Gerüchte rankten: Das neue Spitzenmodell scheint wie erwartet ein mit zwei Kernen und 2,8 GHz getakteter Athlon 64 FX-62 zu sein. Er soll laut den Angaben maximal 89 Watt aufnehmen; sofern das stimmen sollte, wären es rund 20 Watt weniger als das bisherige, mit 2.6 GHz getaktete Spitzenmodell FX-60. Preislich nimmt der FX-62 mit rund 1250 Euro ebenfalls einen Spitzenplatz ein.

Mit moderateren Preisen wartet die Athlon-64-Familie auf: Derzeit listen die Händler die Single-Core-Modelle 3500+ und 3800+ sowie die Doppelkernprozessoren X2 3800+, X2 4000+, X2 4200+, X2 4400+, X2 4800+ und einen neuen, mit 2,6 GHz und 512 KByte L2-Cache ausgestatteten X2 5000+; ein X2 4600+ fehlt. Beim Takt und der Größe des L2-Caches entsprechen die Modelle für den Sockel AM2 scheinbar den unter gleichem Namen bekannten Varianten für Sockel 939; auch die Preise für die AM2-Prozessoren liegen nur leicht über denen der Modelle für den älteren Sockel.

Dass die AM2-Prozessoren die gleichen Modellbezeichnungen wie die mit gleichem Takt und L2-Cache ausgestatteten Athlon 64 für Sockel 939 erhalten, scheint Berichte zu bestätigen, nach denen sich die Rechenleistung der AM2-Prozessoren auch beim Einsatz von zwei PC2-6400-Speichermodulen aus DDR2-800-Chips nur unwesentlich von der Performance der vergleichbar ausgestatteten Sockel-939-Vorgänger mit PC3200/DDR400-RAM unterscheidet. Weil aber ungepufferte DDR2-Speichermodule mit bis zu 2 GByte Kapazität erhältlich sind, während ungepufferte DDR-DIMMs maximal 1 GByte erreichen, bieten AM2-Systeme den Vorteil, sich auf mehr als 4 GByte Speicher ausbauen zu lassen.

Auch Semprons für Sockel AM2 listen einige Händler schon. Anders als bei den Prozessoren für den Dual-Channel-RAM-tauglichen Sockel 939 unterscheiden sich Takte und L2-Cache bei den AM2-Semprons jedoch leicht von den Modellen für den auf Single-Channel-RAM beschänkten Sockel 754: So arbeitet der Sempron 2800+ für Sockel 754 mit 1,6 GHz und 256 L2-Cache, während der Sempron 2800+ für AM2 bei gleichem Takt nur halb so viel L2-Cache hat. Eher ist der AM2-Sempron 3000+ beim Takt und L2-Cache mit dem 754-Sempron 2800+ vergleichbar. Ähnliche Verschiebungen gibt es auch bei den anderen Sempron-Varianten, sodass mit dem Sempron 3500+ (2 GHz, 128 KByte L2-Cache) und 3600+ (2 GHz, 256 KByte L2-Cache) zwei neue Modelle hinzukommen, die aber vom Takt und L2-Cache den bisher schnellsten Semprons für Sockel 754 entsprechen.

Bei der Leistungsaufnahme gibt die Preisvergleichagentur einen Wert von nur 35 Watt für die Sempron-Modelle an – das erscheint sehr niedrig, nehmen doch die bisherigen Sempron rund 62 Watt auf. Die AM2-Sempron müssen allerdings – wie erwartet – auf Pacifica verzichten, das jedoch anscheinend alle Athlon 64 mitbringen. (thl)