Musikindustrie unterliegt im Rechtsstreit mit Baidu.com

EMI, Sony BMG und andere Firmen sind vor einem Gericht in Beijing mit ihrem Vorwurf gescheitert, der chinesische Suchmaschinenanbieter trage zu Copyright-Verletzungen bei.

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Ein Gericht in Beijing hat den Suchmaschinenanbieter Baidu.com von dem Vorwurf freigesprochen, zu Copyright-Verletzungen beigetragen zu haben. Geklagt hatten laut Medienberichten unter anderem die Plattenlabel EMI, Sony BMG, Warner Music und Universal Music. Sie hatten Baidu.com vorgeworfen, mit seiner MP3-Suchmaschine Zugang zu unerlaubt angebotenen Musikstücken zu bieten. Dafür hätten sie Schadensersatz in Höhe von 1,73 Millionen Yuan (171.000 Euro) verlangt. Das Gericht habe aber entschieden, dass Baidu.com nicht verantwortlich gemacht werden könne für außenstehende Anbieter. Die Musikfirmen haben laut den Berichten bereits Berufung angekündigt.

Vergangenes Jahr war Baidu.com von einem anderem Gericht in Beijing noch zu einer Zahlung von 68.000 Yuan (6700 Euro) an EMI verurteilt worden. Im vergangenen Sommer wurde berichtet, die Musikindustrie habe wegen Links zu angeblich illegalen Download-Angeboten auch Yahoo China im Visier. Seit Anfang Juli gilt in China eine neue Direktive, nach der Internet-Nutzer nur dann Material zum Download anbieten dürfen, wenn sie dafür eine Genehmigung beim Rechteinhaber eingeholt und gegebenenfalls eine Lizenzgebühr bezahlt haben. Unternehmen, die wissentlich auf illegale Angebote verlinken, können strafrechtlich belangt werden. (anw)