Weitere Wettbewerbs-Beschwerde gegen Google

Das französische Unternehmen 1plusV, das Spezialsuchmaschinen entwickelt, sieht sich vom US-Internetdienstleister benachteiligt.

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Der Internetkonzern Google sieht sich mit einer weiteren Beschwerde wegen des angeblichen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung bei der Internet-Suche konfrontiert. Nachdem bereits im vergangenen Jahr drei Klagen der Konkurrenz direkt bei der EU-Kommission eingegangen waren – weitere wurden vom Bundeskartellamt weitergeleitet –, hat nun das französische Unternehmen 1plusV nachgelegt. Das teilte Google am Dienstag laut dpa in Brüssel mit.

Bereits Ende November hatte die EU-Kommission ein Prüfverfahren gegen Google eingeleitet. Europas Wettbewerbshüter untersuchen, ob das IT-Unternehmen Ergebnisse der Online-Suche manipuliert und Konkurrenten benachteiligt hat. Falls sich die Vorwürfe erhärten, droht dem Konzern ein hohes Bußgeld. Eine Frist für den Abschluss des Verfahrens gibt es nicht.

1plusV entwickelt spezielle Suchmaschinen, darunter Ejustice.fr (Justiz) und Eguides.fr (Kultur). Das Unternehmen wirft Google vor, die Entwicklung solch vertikaler Suchmaschinen, die sich auf bestimmte Themengebiete konzentrieren, zu blockieren. Wenn Konkurrenten das Google-Werbesystem nutzen wollten, würden sie gezwungen, ausschließlich dessen Software zu verwenden, erläuterte 1plusV.

Ejustice hatte sich bereits im vergangen Jahr beschwert – daraufhin hat Google nach Angaben von 1plusV die Links zu tausenden Webseiten über Ejustice heruntergestuft. "Für Ejustice.fr waren die Folgen für den Zugriff katastrophal und langanhaltend", schrieb das Unternehmen. Außerdem wurden bereits die britische Preisvergleichs-Website Foundem und das zu Microsoft gehörende deutsche Verbraucherportal Ciao vorstellig. Ciao hatte zuvor auch beim Bundeskartellamt Beschwerde eingereicht.

In den Beschwerden geht es um die Platzierung von Suchergebnissen der Konkurrenz. Auch werfen die Wettbewerber Google vor, die Preise für Textanzeigen in die Höhe getrieben zu haben. Das sind die Werbeanzeigen, die Google neben Suchergebnissen in Kurztexten anzeigt. Drittens prüfen die Brüsseler Wettbewerbshüter, ob Google Werbepartner daran hinderte, auf ihren Webseiten Werbung von Konkurrenten zu schalten. (anw)