Umsatz- und Gewinnrückgang bei der Deutschen Telekom

Abschreibungen auf das Südosteuropageschäft, die Beilegung des jahrelangen Streits um die polnische PTC sowie hohe Personalumbaukosten und die Telecomsteuer in Ungarn trugen zum Rückgang bei.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die Deutsche Telekom büßte im vierten Quartal an Umsatz und Gewinn ein: Der Umsatz schrumpfte von 16,2 Milliarden auf 15,5 Milliarden Euro, wie das im Dax notierte Unternehmen am Freitag in Bonn mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von 5,07 Milliarden auf 4,55 Milliarden Euro. Unterm Strich verschlechterte sich das Quartalsergebnis von minus 3 Millionen Euro vor einem Jahr auf minus 582 Millionen Euro.

Zu den Gründen für den Rückgang zählen Abschreibungen auf das Südosteuropageschäft, die Beilegung des jahrelangen Streits um die polnische PTC sowie hohe Personalumbaukosten und die Telecomsteuer in Ungarn. "Wir haben 2010 solide Zahlen geliefert. Wir haben es geschafft, dem Gegenwind aus Konjunktur, Sondersteuern in mehreren Ländern und scharfem Wettbewerb zu begegnen“, sagte Telekom-Chef René Obermann.

Der Umsatz im deutschen Festnetzgeschäft ging im vierten Quartal im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozent auf 4,64 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz mit Mobilfunkdiensten stieg hingegen um 1,8 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro. Während der Inlandsumsatz um 1,2 Prozent auf 6,98 Milliarden Euro schrumpfte, ging der Auslandsumsatz um 7 Prozent auf 8,49 Milliarden Euro zurück. Die Zahl der Festnetzanschlüsse in Deutschland schrumpfte gegenüber dem vierten Quartal 2009 um 1,6 Millionen auf 24,6 Millionen. Die Zahl der Mobilfunkkunden schwand um 4,4 Millionen auf 34,7 Millionen – in den vergangenen zwölf Monaten hat die Telekom 4,4 Millionen inaktive Kundenkarten ausgebucht.

Im gesamten Geschäftsjahr 2010 sank der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 20,7 Milliarden auf 19,5 Milliarden Euro. Der Umsatz ging von 64,6 Milliarden auf 62,4 Milliarden Euro zurück. Unterm Strich steigerte das Unternehmen seinen Jahresüberschuss von 353 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro. Allerdings ist der Vergleich verzerrt, weil die Telekom 2009 milliardenschwere Abschreibungen auf das britische Mobilfunkgeschäft vorgenommen hatte. Zudem liegt der Nettogewinn unter den Markterwartungen.

Für das vergangene Jahr will die Telekom eine Dividende von 70 Cent je Aktie zahle. Für 2011 stellt die Telekom ein operatives Ergebnis von 19,1 Milliarden Euro in Aussicht. (anw)