Inder bekommen Billig-PC mit 1 GHz für 190 Euro [Update]
HCL Infosystems erfüllt damit die Forderung der Regierung, einen vollwertigen Computer mit Monitor für unter 10.000 Rupien anzubieten. Indien strebt bis 2010 einen Versorgungsgrad von 75 Millionen Computern und 45 Millionen Internet-Anschlüssen an.
Die indische Regierung will mit Hilfe von Billig-PCs die Zahl der Computernutzer in vier Jahren verfünffachen und auch die Verbreitung von Internet-Anschlüssen erheblich steigern. Der indische Computerhersteller HCL Infosystems hat nun einen PC mit 1-GHz-Prozessor zum Verkaufspreis von 9900 Rupien (rund 190 Euro) angekündigt. Dafür erhalten die Kunden nach Herstellerangaben einen Rechner mit 128 MByte RAM, einer 40-GByte-Festplatte, einem optischen Laufwerk und einem 15-Zoll-Monitor.
Die Bedienoberfläche des Systems sei mehrsprachig ausgelegt und beherrsche zum Beispiel Tamilisch. Nach Angaben der Wikipedia werden auf dem Subkontinent mehr als 1.600 Sprachen gesprochen. Das Unternehmen erwähnt in seiner allgemeinen Selbstdarstellung zudem, Partnerschaften mit "global players" wie Intel, AMD und Microsoft zu besitzen.
HCL betont, dass der Billig-PC speziell für die Einsatzbedingungen in Indien entwickelt worden sei, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen. Daher halte der Rechner den in Indien herrschenden klimatischen Bedingungen stand. Andere PCs in diesem Preissegment entpuppten sich hingegen oft als abgespeckte Versionen teurer PCs oder es würden minderwertige Komponenten verbaut. Nach Firmenangaben gehört Ajai Chowdhry von HCL Infosystems zu einem Beratergremium des indischen Ministeriums für Kommunikation und IT. Der nun vorgestellte PC entspreche den Vorgaben aus dem National Common Minimum Program (NCMP) der Zentralregierung. Laut einem BBC-Bericht gibt es in Indien derzeit 15 Millionen Computer und fünf Millionen Internet-Anschlüsse. Bis 2010 wolle die Regierung die Zahl der PCs auf 75 Millionen verfünffachen und die Internet-Versorgung mit 45 Millionen Anschlüssen gar verneunfachen. HCL Infosystems erzielte nach eigenen Angaben im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden US-Dollar und besitzt zwei Fabriken sowie 260 Kundencenter in Indien.
[Update]:
Zum Betriebssystem macht HCL in seiner Produktbeschreibung keine Angaben, im Bestellformular ist dann aber zu entdecken, dass der PC mit Linux ausgeliefert wird. Außerdem ist der Rechner mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Webbrowser und E-Mail-Client sowie Software zur Wiedergabe von Multimediadateien ausgestattet.
(ssu)