Von Desktop bis Server – alles virtuell

Auch wer noch nicht in Cloud No. 7 schwebt, erhält auf der CeBIT die Gelegenheit, Desktop-, Storage- und Server-Virtualisierung kennen und unterscheiden zu lernen.

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Die Messe selbst hat in Halle 2 Stand A30 mit einigen Partnern die einschlägigen Anbieter im „Virtualisation & Storage Forum“ gebündelt. Dort gibt es täglich um 10 und 16ˇUhr geführte Touren, die in einer Stunde alle wesentlichen Stationen anlaufen. Vorträge aus den Reihen der Aussteller runden das Angebot ab.

Die Spannweite der Themen ist so breit wie die Produktpalette der Aussteller: Data Deduplication, Data Management, Backup fĂĽr VMware & Hyper-V, HochverfĂĽgbarkeit und Disaster Recovery, Archivierung, Storage Backup und Recovery, Storage-Konsolidierung und -Virtualisierung und Unified Storage.

In derselben Halle residieren auch zahlreiche Firmen aus dem Open-Source-Umfeld, die eigene Virtualisierungsansätze verfolgen, etwa Univention mit seinen Server-Produkten und deren Management-Werkzeugen für virtuelle Desktop-Umgebungen. Partnerfirmen führen die Lösung zur Server-Virtualisierung von Red Hat vor, die auf der im Linux-Kernel eingebauten Technik „KVM“ aufbaut.

Virtualisierung geballt: Die Messe räumt dem Thema in Halle 2 ein eigenes Forum ein.

„Microsoft zeigt wie Cloud geht“, so das diesjährige Motto des Software-Riesen. Dazu bemüht das Unternehmen natürlich die eigene Technik zu Virtualisierung (Hyper-V), erklärt, wie das in Azure auch für Betriebssicherheit sorgen kann et cetera. Außerdem bietet der Konzern anderen Anbietern eine Heimat für ihre auf Windows aufsetzenden Angebote, so auch Citrix. Auf den diversen Microsoft-Bühnen kommt das Thema Virtualisierung immer mal wieder vor.

Viele Anbieter arbeiten daran, lokal ausgeführte virtuelle Maschinen in die Cloud zu verschieben. Momentan dient das vor allem dazu, Lastspitzen abzufangen. Langfristig könnte auch für die Betriebssicherheit ein Schuh daraus werden. Citrix hat dazu im Februar eine Kooperation mit Amazon bekanntgegeben. VMware hat vor kurzer Zeit erst Software bereitgestellt, die das Konvertieren von VMs für Amazone Computecloud erlaubt.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Desktop-Virtualisierung. Unter diesem Schlagwort sammeln sich altbekannte Techniken wie Terminal-Dienste und Thin-Clients, neuere Ansätze wie der Betrieb von Workstation-Betriebssystemen auf Servern und die Auslieferung der Grafikdaten auf dem (Thin-)Client sowie der Versuch, auf Endgeräten einen Minimalhypervisor auszuführen, um Arbeitsplatz und private Nutzung in jeweils einer virtuellen Maschine sauber zu trennen.

Hierzu kamen Anfang Februar erneut Gerüchte auf, dass auch Microsoft an einem solchen Client-Hypervisor arbeitet. Schon im vergangenen Jahr hat Microsoft ein Patent eingereicht, das als „Windows Direct Experience“ das Betriebssystem nur noch als eine VM betreibt. In anderen läuft dann spezialisierte Software, etwa solche für die DVD-Wiedergabe oder TV-Anwendungen. Ähnliches bietet manches Notebook schon heute, allerdings ohne dass dabei Virtualisierung zum Einsatz kommt.

Der Kreis der Verdächtigen ist weitaus größer als die bisher genannten: Fast jeder Storage-Anbieter glänzt mittlerweile mit einer Zertifizierung des einen oder anderen Virtualisierungsanbieters. Alle großen Hardware-Hersteller wie IBM und Fujitsu können mit eigenen Ansätzen und Produkten zur Virtualisierung beitragen. Und auch den Embedded-Bereich hat das Thema längst erreicht: Hier hilft die Technik, zeitkritische Aufgaben wie die Telefonie und zeit loses wie den Medienplayer zu separieren. (gs)