Kostenlose Internet Security Suite: Mehr Schein als Sein

Eine kostenlose Internet Security Suite verspricht CyberDefender den Anwendern. Im Kurztest zeigt die Software jedoch kaum Wirkung.

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CyberDefender gibt seine Internet Security Suite CyberDefenderFREE 2.0 kostenlos an interessierte Nutzer ab. Das Produkt verspricht interessante Techniken zu nutzen. So klinken sich die Clients in ein Peer-to-Peer-Netzwerk ein, in dem neue Signaturen in Echtzeit verteilt werden. Die Software soll dadurch auch Spams und Phishing identifizieren können und die Clients stets mit aktuellen Daten versorgen.

Die Suite soll vor Viren, Spyware, Spam, Phishing und Einbrüchen ins System schützen. Eine Personal Firewall, wie sie bei einer Internet Security Suite eigentlich üblich ist, fehlt ebenso wie eine Kindersicherung.

CyberDefenderFREE 2.0 soll den Anwender kostenlos vor Spyware, Viren und anderen Bedrohungen schützen.

In einem kurzen Test der Software bei heise Security zeigte sie jedoch so gut wie keine Wirkung. Ein aktives Sony-Rootkit, das weitere Schädlinge versteckt, erkannte CyberDefender nicht. Auch diverse Zlob-Varianten und der Nordex-Trojaner ließen sich starten, ohne dass die Sicherheits-Suite einschritt. Lediglich die Installation eines Browser-Helper-Objects (BHO) löste eine Anfrage beim Benutzer aus.

In der Oberfläche der CyberDefender-Suite blendet die kostenlose Software permanent Werbung ein. Für 12 US-Dollar im Jahr lässt sich die Werbung aber abschalten. Als Grund für die kostenlose Verteilung der Software nennt die Firma gegenüber US-amerikanischen Medien einen zügigeren Aufbau des Peer-to-Peer-Netzwerkes als Sensor- und Signatur-Verteilungs-Netz.

Die Köpfe hinter CyberDefenderFREE 2.0 sind keine Unbekannten. Insbesondere der CEO Gary Guseinov fiel früher schon durch die Software eBlocs und Spyblocs auf, für die er über Pop-ups aggressive Werbung betrieben hat; die Software soll unter anderem Fehlalarme zum Ködern von zahlenden Kunden produziert haben. Die Seite Spywarewarrior.com hat die Vorversion von CyberDefender 2.0 daher für einige Zeit auf ihrer Liste "Rogue Anti-Spyware" aufgeführt, auf der die Betreiber zweifelhafte Anti-Spyware-Programme sammeln.

Allerdings gelobte Guseinov Besserung, woraufhin CyberDefender ähnliche Fehlalarme abgewöhnt wurden. Inzwischen listet Spywarewarrior.com CyberDefender daher nicht mehr als "Rogue Anti-Spyware". Allerdings sollten sicherheitsbewusste Anwender aufgrund der schwachen Ergebnisse im Kurztest zu ihrer Sicherheit nicht auf weitere Antivirenssoftware verzichten. (dmk)