Öko-Institut hält das "faire" Notebook für möglich

"Der Konsument will nicht nur umweltverträgliche, sondern auch sozial fair und nachhaltig hergestellte Produkte", sagte Andreas Manhart, Autor einer neuen Studie zu diesem Thema.

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Unter fairen sozialen Bedingungen hergestellte Notebooks, Fernseher oder Computer könnten nach Ansicht des Freiburger Öko-Instituts bereits in wenigen Jahren in den Handel kommen. "Der Konsument will nicht nur umweltverträgliche, sondern auch sozial fair und nachhaltig hergestellte Produkte", sagte Andreas Manhart, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Instituts-Forschungsbereich "Produkte & Stoffströme" und Autor einer neuen Studie zu diesem Thema, heute der dpa.

Die Diskussion über fair hergestellte Elektronikprodukte wird laut Öko-Institut seit etwa drei Jahren geführt. Bei komplexen Geräten aus rund 2000 an verschiedenen Standorten hergestellten Einzelteilen sei es allerdings schwer, faire Bedingungen sicherzustellen. "Es ist natürlich leichter, sich bei Honig oder Kaffee einen Überblick über die Arbeitsbedingungen zu verschaffen, sagte Manhart. Für die Studie hatte er seit Anfang des Jahres Fertigungsbetriebe in China untersucht.

Das Öko-Institut schlägt als Lösung vor, Produktionsprozesse beispielsweise hinsichtlich gesundheitsgefährdender Substanzen kritisch zu bewerten, Zulieferbetriebe unabhängig zu zertifizieren, eine vertrauensvolle Zulieferstruktur aufzubauen, Arbeitnehmer und Anwohner einzubeziehen und soziale Aspekte in der Preisgestaltung zu berücksichtigen. Die Massenfertigung von Elektronikprodukten sei inzwischen fast vollständig in ostasiatische Betriebe ausgelagert worden. Dort herrschten oft schlechte Arbeitsbedingungen, die Mitarbeiter seien unterbezahlt und leisteten extrem viele Überstunden. Eine flächendeckende Verbesserung dieser Situation würde den Endpreis eines Notebooks nur um wenige Prozent verteuern, sagte Manhart. (anw)