Datenschutz: Facebook spricht Klartext

Das Social Network hat sich die Kritik von Daten- und Verbraucherschützern zu Herzen genommen und eine neue, vereinfachte Datenschutzerklärung gepostet.

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Eine häufig von Daten- und Verbraucherschützern geäußerte Kritik lautet, dass es sehr intransparent ist, welche Daten seiner Nutzer das Social Network Facebook eigentlich erhebt und wie es sie verarbeitet. Die Privatsphäre-Optionen und auch die Hilfeseiten helfen nicht wirklich weiter, weil die den Datenschutz betreffenden Informationen sehr weit verstreut sind. Facebook hat sich die Kritik zu Herzen genommen und eine neue, vereinfachte Datenschutzerklärung gepostet. Sie sei nicht als neue Datenschutzrichtlinie zu verstehen, und stelle keine Veränderung bei der Datenerhebung dar: "Es ist schlicht unser Versuch, besser zu erklären, wie Facebooks Datenschutz funktioniert."

Die Lektüre sei jedem Facebook-Nutzer angeraten, weil die Datenschutzerklärung viele Funktionen erstmals sehr klar und mit allen Auswirkungen erklärt, etwa die sozialen Plugins: "Wir erhalten Daten immer dann, wenn du ein Spiel, eine Anwendung oder Webseite nutzt, welche/s die Facebook-Plattform verwendet, oder wenn du eine Webseite besuchst, auf der eine Facebook-Funktion (wie zum Beispiel ein soziales Plug-in) vorhanden ist. Diese Daten können das Datum und die Uhrzeit deines Besuches auf der betreffenden Webseite enthalten; dies gilt auch für die Internetadresse oder die URL, auf der du dich befindest, und ebenso für die technischen Daten über die IP-Adresse und den von dir genutzten Browser sowie das von dir genutzte Betriebssystem; enthalten ist auch deine Nutzerkennnummer, wenn du auf Facebook angemeldet bist."

Mitunter enthält die neue Datenschutzerklärung auch Informationen, die so bislang nicht bekannt waren. So erhält Facebook auch Daten von Werbepartnern und Kunden, "die uns bei der Schaltung besserer Werbeanzeigen behilflich sind. Beispielsweise unterrichtet uns ein Werbekunde unter Umständen darüber, wie du auf eine auf Facebook oder auf einer anderen Webseite platzierte Werbeanzeige reagiert hast, um so die Wirksamkeit der betreffenden Werbeanzeige zu messen – und ihre Qualität verbessern zu können." Diese Daten speichere Facebook 180 Tage lang.

Ein Kritikpunkt von Verbraucherschützern bleibt auch mit der neuen Datenschutzerklärung bestehen. Facebook informiert seine Mitglieder nicht von sich aus vor der Einführung neuer Datenschutzrichtlinien. Wer sichergehen will, dass er über Neuerungen informiert wird, muss angeben, dass ihm die Facebook Site Governance gefällt. Nach Einführung von Änderungen will Facebook die Mitglieder "entsprechend der Umstände" mithilfe eines zusätzlichen, markanten Hinweises davon in Kenntnis setzen.
(jo)