Weitere Erfolge im Kampf gegen Spyware-Verbreiter

Die für den Verbraucherschutz in den USA zuständige Federal Trade Commission (FTC) hat zwei weitere Firmen verpflichtet, künftig keine Spyware-Programme mehr zu verbreiten und Strafzahlungen zu leisten.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die unter anderem für den Verbraucherschutz in den USA zuständige Federal Trade Commission (FTC) meldet neue Erfolge im Kampf gegen Unternehmen, die in betrügerischer Absicht versuchen, ahnungslosen Internet-Nutzern Spyware unterzuschieben. Nach der Bestrafung der Firmen Zango Inc. und ERG Ventures LLC Anfang und Mitte November seien nun zwei weitere Firmen verpflichtet worden, die Distribution von Spyware-Programmen künftig zu unterbinden und Strafzahlungen zu leisten, teilte die FTC mit. Insgesamt habe man seit 2004 damit neun Spyware-Verbreiter aus dem Verkehr gezogen.

Odysseus Marketing Inc. und ihr Geschäftsführer Walter Rines waren bereits im Oktober 2005 von der FTC verklagt worden. Das Unternehmen hatte das Programm "Kazanon" verbreitet, das Surfern die Teilnahme an anonymen P2P-Filesharing-Diensten versprach, im Hintergrund aber persönliche Informationen wie Nutzernamen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Surf-Verhalten sammelte und ohne Wissen der Anwender an Odysseus übermittelte. Die Datenbestände verkaufte die Firma an andere Unternehmen. Um die Spyware zu verbreiten, soll Rines gezielt Bugs in Microsofts Internet Explorer ausgenutzt haben. Von der ursprünglich festgesetzten Strafe in Höhe von 1,75 Millionen US-Dollar muss Rines allerdings nur 10.000 US-Dollar zahlen: Der Unternehmer ist inzwischen pleite.

Ähnliches gilt für John Robert Martinson, der in Kooperation mit dem "Spam King", Sanford Wallace, Surfern ein Programm unterjubelte, das wie der Hoax coke.exe ein Öffnen der Schublade des CD-Laufwerks initiierte. Um zusätzliche Ängste bei den Nutzern zu schüren, blendete die Software ein "FINAL WARNING"-Pop-up ein – und den Hinweis auf vermeintliche Anti-Spyware-Software von Martinson (Spy Wiper and Spy Deleter), mit der man die Gefahr gegen eine Zahlung von 30 US-Dollar bannen könne. Wegen Zahlungsunfähigkeit bleiben bei Martinson von 1,86 Millionen US-Dollar Strafe letztlich nur 40.000 US-Dollar übrig. (pmz)