E-Books: Buchbranche trotzt den Lesern

Die Deutschen lieben gedruckte Bücher und erkennen auch nicht zunehmend die Vorteile des E-Books – dennoch setzt die Buchbranche auf die Digitalisierung.

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Die Deutschen lesen zurzeit zwar fast ausschließlich gedruckte Bücher, dennoch ist die Buchbranche davon überzeugt, dass 2011 der eigentliche Durchbruch für das E-Book kommt. So lautet ein Fazit der E-Book-Studie (PDF-Datei) der GfK Panel Services, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Montag vorgestellt hat. Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, sagte, derzeit formiere sich ein neuer Markt.

"Die wahrgenommenen Vorteile des E-Books steigen nicht an."

Momentan hätten 35 Prozent der Verlage E-Books im Angebot, 80 Prozent der Verlage wollen nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren E-Books anbieten. Im Käuferbuchmarkt ohne Schul- und Fachbücher wurden 2010 mit E-Books 21,2 Millionen Euro umgesetzt, 0,5 Prozent des Gesamtumsatzes. 82 Prozent der Deutschen kaufen Bücher ausschließlich oder weitgehend gedruckt, 2 Prozent als E-Book.

Die Verlage und der Buchhandel rechnen laut Studie mit erheblichen Umsatzsteigerungen auf dem E-Book-Markt in den kommenden Jahren. Deshalb investierten sie weiter in die Digitalisierung. Ein Schritt dorthin ist laut Buchhandel die Entwicklung der Plattform Libreka gewesen, die im Oktober 2007 mit 8000 lieferbaren Titeln startete.

"Die Deutschen lieben gedruckte Bücher."

2010 hat sich die Akzeptanz von E-Books gegenüber gedruckten Büchern im Vergleich zum Vorjahr aber nicht verbessert, heißt es in der Studie. Einige extensive Käufer bekennten sich "sogar wieder eindeutiger zu den physischen Angeboten". Die Verlage, die insbesondere in den E-Book-Markt investierten, sind derzeit den Lesern noch voraus", konstatiert Jürgen Horbach, Schatzmeister des Börsenvereins. Hans Huck, Sprecher des Arbeitskreises Elektronisches Publizieren im Börsenverein, geht aber davon aus, dass sich der Markt umso mehr dynamischer entwickelt, "je besser das Zusammenspiel von Endgerät, Inhalt und Angebot wird".

Für die Studie "Das E-Book in Deutschland“ wurde im Januar 2011 eine Auswahl aus 1800 Sortimentern und 1850 Verlegern befragt. Die Hochrechnung der E-Book-Absätze und Umsätze 2010 stammen aus dem GfK-Verbraucherpanel mit insgesamt 20.000 Personen, die monatlich zu ihren Bucheinkäufen befragt werden. Und die Konsumentenbefragung zum Thema E-Books basiert auf einer Befragung aus dem Januar 2011 von 10.000 Endverbrauchern zum Thema E-Book. (anw)