Thunderbird 1.5.0.8 löscht ungefragt E-Mails

Manche E-Mails werden von dem E-Mail-Client in der aktuellen Version nicht angezeigt, heißt es im Mozilla-Forum. Abhilfe soll ein Update bringen, das im Dezember erscheinen könnte.

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Die Entwickler des Mozilla-E-Mail-Clients Thunderbird wollen mit einem Update ein Problem in der Version 1.5.0.8 beseitigen, durch das E-Mails nicht angezeigt beziehungsweise gelöscht werden. Auf bugzilla.mozilla.org wird das Phänomen beschrieben, dass Thunderbird eine höhere Anzahl neuer E-Mails anzeigt, als letztlich in den Ordnern sichtbar wird. Dieser Fehler, von dem auch die Suite SeaMonkey 1.1 und die erste Beta von Thunderbird 2.0 auf allen Betriebssystemen betroffen sein sollen, wird in vielen Beiträgen in dem MozillaZine-Forum diskutiert. Vermutlich im kommenden Monat soll mit 1.5.0.9 ein Update erscheinen, das diesen Fehler beheben soll.

Ursache des Problems ist demnach, dass Thunderbird 1.5.0.8 mit den von einigen Mailern wie von Yahoo Groups erzeugten Headern nicht zurecht kommt. Dadurch könne die Indexdatei eines Ordners (*.msf) beschädigt werden, einige E-Mails würden von der Indexdatei nicht erfasst und könnten gelöscht werden, wenn der Ordner komprimiert wird. Als Abhilfe wird beschrieben, die zu den Ordnern gehörende msf-Datei zu löschen, allerdings gingen dadurch auch alle Informationen zur festgelegten Sortierreihenfolge und beispielsweise, welche E-Mails bereits gelesen wurde, verloren. Es wird auch darüber diskutiert, die Vorversion 1.5.0.7 zu installieren und die msf-Datei zu löschen. Die aktuelle Version ist seit rund zwei Wochen erhältlich.

Thunderbird-Entwickler David Bienvenu schreibt in seinem Beitrag auf bugzilla.mozilla.org als Antwort auf die Frage, in welchem Zeitraum der Fehler behoben sein könne, seines Erachtens könne ein Update im Dezember vorliegen. Andere Diskutanten sehen in dem Fehler ein gravierendes Problem, das das Vertrauen in Thunderbird erschüttern könne. Es wird vorgeschlagen, schnellstmöglich eine Zwischenversion (1.5.0.8a) herauszubringen. Auch wird Bienvenus Einschätzung kritisiert, dass nicht viele Nutzer von dem Problem betroffen seien. Jedes E-Mail-Programm, dass einige E-Mails nicht anzeigt oder im schlimmsten Fall löscht, sei nicht hinzunehmen. (anw)