OCZ übernimmt Controller-Hersteller Indilinx

Durch die Übernahme sichert sich der SSD-Hersteller Zugriff auf rund 20 Patente im Bereich Flash-Controller-Technik und stärkt damit seine Marktposition.

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Von
  • Boi Feddern

OCZ Technology übernimmt mit der Firma Indilinx einen Anbieter von SSD-Controllern und -Firmware. Der kalifornische SSD-Hersteller bezahlt dafür rund 32 Millionen US-Dollar in Form eines Aktienpakets, sodass die Indilinx-Eigner künftig knapp zehn Prozent der Anteile an OCZ halten werden. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden soll die Übernahme bereits in den nächsten 30 Tagen abgeschlossen sein.

OCZ sichert sich damit direkten Zugriff auf rund 20 Patente im Bereich der Flash-Controller-Technik. Der Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass die Kalifornier das Augenmerk besonders auf einen Indilinx-Controller namens Tinkerbell für Flash-Speicher mit eMMC-Schnittstelle gerichtet haben, die den Aufbau von Handys, Smartphones und anderen Mobilgeräten vereinfachen sollen.

Indilinx verkauft seit 2008 Controller-Chips vornehmlich an Hersteller von SSDs, darunter auch an OCZ. Zuletzt hatten die Koreaner jedoch ein wenig den Anschluss verpasst. In aktuellen SATA-SSDs stecken häufiger Controller-Chips der Firmen Marvell und Sandforce, die eine bessere Performance bieten. OCZ setzt Sandforce-Chips in der Vertex 2 und sowie der kommenden Vertex 3 ein.

Ein Indilinx-Controller findet sich derzeit nur noch in sehr wenigen Modellen – etwa dem OCZ Z-Drive mit PCI-Express-Schnittstelle. Angeblich arbeitet Indilinx aber bereits an einem neuen SATA-6G-Controller namens Thunderbolt – weder verwandt noch verschwägert mit Intels und Apples Thunderbolt. Indilinx will auch weiterhin andere OEM-Hersteller mit Controller-Chips beliefern. OCZ wiederum plant trotz der Übernahme auch in Zukunft auf Controller anderer Anbieter zurückzugreifen – insbesondere von der Firma Sandforce, mit der OCZ ebenfalls gute Kontakte pflegt.

Es tut sich also eine Menge unter den SSD-Herstellern: OCZ hat sein Geschäft mit RAM-Modulen aufgegeben, um sich mehr auf das boomende Geschäft mit SSDs zu fokussieren. Erst kürzlich war außerdem eine finanzielle Beteiligung des OCZ-Konkurrenten Kingston am taiwanischen Flash-Controller-Hersteller JMicron bekannt geworden. (boi)