KI hilft beim Auto-Puzzle

In der Wolfsburger Autostadt beraten zwei virtuelle Assistenten die Besucher beim Zusammenbau eines Automodells.

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Von
  • Dorothee Wiegand

In der Wolfsburger Autostadt, dem Themenpark des Volkswagen-Konzerns, beraten seit dieser Woche zwei virtuelle Assistenten die Besucher beim Zusammenbau eines Automodells. Bei der Installation "Virtuelle Konstruktionsassistenten" wählt der Besucher aus zehn Autoteilen bis zu fünf aus, um daraus sein Wunschauto zusammenzusetzen. Die beiden Charaktere "Jara" und "Taron" achten darauf, dass bei dem 3D-Puzzle eine von 30 sinnvollen Kombinationen entsteht und nicht etwa das Heck ganz vorne landet oder gar kein Fahrer Platz findet.

Jara und Taron greifen jedoch nicht nur bei Konstruktionsfehlern ein, sondern erläutern auch Sicherheitskonzepte oder plaudern zwischendurch über das Wetter. Für den Besucher soll der Eindruck entstehen, dass sie dessen Aktionen beobachten, verstehen und kommentieren. Das Exponat der VW-Fachabteilung "Forschung und Entwicklung" entstand am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken, Kaiserslautern und Bremen. "Die komplexe Kombination neuster RFID-Technologie zur automatischen Situationserkennung, die darauf abgestimmten Echtzeitanimation virtueller Menschen mit koordinierter Sprachsynthese stellt zusammen mit der situationsabhängigen Dialogplanung zur spielerischen Wissensvermittlung über innovative Automobiltechnologien eine Weltneuheit auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz dar", sagt Professor Wolfgang Wahlster vom DFKI.

Die beiden Charaktere und ihre virtuelle Umgebung entwickelte die Charamel GmbH, das Modul für die Erkennung der Besucheran- und –abwesenheit entstand am Lehrstuhl für Multimedia-Konzepte und Anwendungen der Universität Augsburg.

Hinter den Kulissen steuern drei Rechner die Aktionen der virtuellen Berater. Ein Rechner ist für Sensorik, Kontextverarbeitung und die Steuerung der Gesamtanwendung zuständig, während ein zweiter die Grafikausgabe erzeugt und einen Teil der Dialogverarbeitung erledigt. Auf der Festplatte des dritten Rechners, der auch für die Sprachsynthese zuständig ist, befindet sich die Wetterdatenbank. 3,6-GHz-Prozessoren und jeweils vier GByte Arbeitsspeicher sorgen für detailreiches Verhalten und flinke Antworten der beiden Berater. Dr. Alassane Ndiaye, der das Projekt beim DFKI leitete, versichert, dass die Anwendung auch an Rechner mit geringerer Leistung angepasst werden könne. (dwi)