Sony will Lik Sang Verkauf der PlayStation Portable an Europäer verbieten

Das japanische Unternehmen wirft dem in Hongkong ansässigen Videospielehändler den angeblich illegalen Parallelexport seines Spiele-Handhelds vor.

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Von
  • Nico Jurran

Sony wirft dem in Hongkong ansässigen Videospielehändler Lik Sang den angeblich illegalen Parallelexport seines Spiele-Handhelds vor. Dies teilte Lik Sang nun in einer Pressemitteilung mit. Sony Computer Entertainment Europe Limited und Sony Computer Entertainment Inc. hat nach eigenen Angaben vor dem Obersten Gerichtshof von Hongkong Klage eingereicht, weil Lik Sang die japanische Fassung der PSP an britische Kunden verkauft habe, wodurch Sonys Urheberrechte verletzt worden seien. Des Weiteren wolle man dem Händler allgemein den Verkauf von PSPs, PSP-Spielen und -Zubehör an Kunden in Großbritannien und im europäischen Wirtschaftsraum verbieten lassen. Lik Sang vertritt die Meinung, dass die Gesetze in Hongkong eindeutig den Parallelhandel erlauben.

"Dies ist der aggressivste Schritt gegen die eigenen Kunden, die ein Konsolenhersteller in 30 Jahren Videospiel-Geschichte unternommen hat", so Pascal Clarysse, Marketing-Manager bei Lik Sang. "Sony will Hardcore-Gamer von Veröffentlichungen in Japan oder anderswo in der Welt ausschließen", so Clarysse weiter. Lik Sang will sich dem Druck nach eigenen Angaben jedoch nicht beugen und Geräte wie Spiele und Zubehör weiter anbieten. Lediglich Sonys früherer Aufforderung, eine elektronische Fassung der PSP-Bedienungsanleitung und den Link zur Sony-Website zu entfernen, sei man nachgekommen.

Sony, Nintendo und Microsoft hatten im September 2002 eine Klage gegen Lik Sang angestrengt, weil Lik Sang so genannte Mod-Chips vertrieben hatte, mit denen man diverse Kopierschutzmechanismen der Spielkonsolen dieser Hersteller aushebeln konnte. Bereits im Juni hatte ein Gericht in Hongkong Nintendo umgerechnet rund 550.000 Euro Schadensersatz zugesprochen, weil Lik Sang so genannte Flashlinker vertrieben hatte, die Kopiersperren im Game Boy ausschalten können. Die Geschäftsführung von Lik Sang International hatte sich Ende 2002 voll auf die Mod-Chip-Klage konzentriert und den Online-Shop Lik-Sang.com dem neu gegründeten Unternehmen Pacific Game Technology übergeben, das auch einen Großteil der Lik-Sang-Angestellten übernahm. (nij)