Globe at Night: Kampagne für mehr funkelnde Sterne

In den kommenden Wochen sind Menschen überall auf der Erde dazu aufgerufen, zur astronomischen Forschung beizutragen. Besondere Beobachtungsgeräte sind dafür nicht erforderlich, wohl aber ein Internetzugang.

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Von
  • Hans-Arthur Marsiske

Im Rahmen der nun gestarteten siebten Kampagne "Globe at Night" soll ein globaler Atlas der Lichtverschmutzung erstellt werden. Die Messlatten hierfür sind die Sternbilder Löwe am Nordhimmel und Kreuz des Südens auf der Südhalbkugel, wo die Kampagne zwei Tage später beginnt. Eine Stunde nach Sonnenuntergang, also ab etwa 20 Uhr, kann die Beobachtung beginnen. Das Ziel ist es, die Zahl der sichtbaren Sterne für den jeweiligen Standort zu übermitteln.

Koordiniert wird die zwei Wochen laufende Kampagne vom National Optical Astronomy Observatory in Tucson, Arizona. Die Organisatoren bieten auf Ihrer Homepage einige Hilfsmittel, sowohl für Lehrer und Eltern als auch für all diejenigen, die den Löwen am Himmel genauso schwer ausmachen können wie einen realen Löwen, der sich im Steppengras versteckt.

Die beste Orientierungshilfe dürfte das bekannte Sternbild des Großen Wagens sein: Wenn dieser Wagen mit Wasser beladen wäre und Löcher im Boden hätte, würde der Löwe im Regen stehen. Solche Hinweise wie auch Tafeln, die den Anblick der entsprechenden Himmelsregion bei verschiedenen Lichtverhältnissen wiedergeben, machen es auch astronomischen Laien leicht, sich an der Initiative zu beteiligen.

Die Kampagnen-Website bietet Orientierungshilfen für die Suche nach dem Löwen.

(Bild: globeatnight.org)

Der Lohn dafür ist eine genauere Kenntnis darüber, wo überflüssiges Licht den Blick auf den Sternenhimmel am meisten stört. Wer will, kann dann bei seinen örtlichen Behörden nachhaken und auf Veränderungen bei der Straßenbeleuchtung drängen. Auf den Internetseiten der International Dark Sky Association finden sich viele Vorschläge, wie der Lichtbedarf am Boden befriedigt werden kann, ohne das Funkeln der Sterne zu stören. (anw)