Copyright-Frist soll in Großbritannien nicht verlängert werden [Update]

In den kommenden Jahren werden in Großbritannien Werke der Rock'n'Roll- und der Beat-Ära frei verfügbar. Eine vor diesem Hintergrund von Cliff Richard und anderen Musikern propagierte Fristverlängerung für das Copyright kommt wohl nicht zustande.

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Das britische Schatzamt hat sich gegen Pläne ausgesprochen, die Auslauffrist für Copyrights auf Musikaufnahmen von 50 auf 95 Jahre ab Datum der Veröffentlichung zu verlängern. Damit seien beispielsweise ab 2008 die frühesten Aufnahmen von Cliff Richard frei verfügbar, berichtet BBC News. Er und die Musikgruppe Jethro Tull gehören demnach zu den Verfechtern einer Fristverlängerung.

Die Debatte um die Copyright-Frist läuft in Großbritannien schon seit einigen Jahren. Richard hatte vor zwei Jahren eine Kampagne für die Verlängerung gestartet. Seinerzeit sagte er laut Times Online, auch wenn ab 2008 erste Copyrights für seine Hits ausliefen, sei er in der glücklichen Situation, mit späteren Erfolgen weiterhin Geld einnehmen zu können. Er wolle sich aber für Künstler wie Tommy Steele, Adam Faith und Lonnie Donegan sowie deren Nachkommen einsetzen, die es nicht auf so viele Hitparadenerfolge gebracht haben, und die demnächst nicht mehr von Veröffentlichungen ihrer Stücke profitieren würden.

Update:

In einer Stellungnahme zu den Medienberichten schreibt der Interessenverband der britischen Phonoindustrie (BPI), er habe den Bericht des Schatzamtes zu geistigem Eigentum, der am 6. Dezember veröffentlicht werde, noch nicht gesehen. Falls aber die Berichte zuträfen, könnten Großbritannien und Europa auf dem weltweiten Musikmarkt benachteiligt werden. Die BPI hofft, dass die britische Regierung nicht die Empfehlungen berücksichtigt, die von dem Bericht zu erwarten seien. (anw)