Scotland Yard will künftige Mörder durch Persönlichkeitsprofile identifizieren

Mit dem Aufbau einer Datenbank sollen in London Prävention schwere Gewalttaten verhindert und riskante Personen beobachtet werden.

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Von
  • Florian Rötzer

Vor zwei Jahren wurde bei Scotland Yard die Homicide Prevention Unit (HPU) gegründet, um aus der Analyse von Mördern, Vergewaltigern und anderen Gewalttätern der Vergangenheit und der Gegenwart Profile für Menschen zu entwickeln, die zu Gewalttätern werden können. Mit einbezogen werden auch die Opfer, die Orte, an denen Morde begangen wurden, und die Vorgehensweise.

Die Psychologin Laura Richards, die die Abteilung leitet, erklärte der Times, das Ziel sei es nun, in London die hundert gefährlichsten Menschen aufgrund der ausgearbeiteten Persönlichkeitsprofile zu identifizieren. Es gebe "einige sehr gefährliche Menschen da draußen", weswegen man die Risikomodelle benötige, um sie zu erkennen: "Das ist der Versuch, Ian Huntley [Mörder zweier Schulmädchen] herauszupicken, bevor er losgeht und den Mord begeht."

Wie die Times berichtet, wird die erstellte Datenbank bereits seit zwei Monaten in einigen Stadtbezirken Londons getestet. Zugriff auf die Namen auf der Liste scheinen nicht nur Polizisten, sondern auch andere Behörden zu haben, um mögliche Gewalttaten zu verhindern. Im Augenblick beschränkt man sich noch auf Menschen, die bereits Gewalt in der Familie ausgeübt haben, da diese zu Mördern werden könnten. Ein Viertel aller Mörder habe, meinte Richards, zuvor häusliche Gewalt begangen. Ist eine Person als riskant eingestuft, so müsse die Polizei entscheiden, sagte Richards, ob sie eine Festnahme vornimmt oder andere Behörden auf diese aufmerksam macht, damit sie in soziale Programme aufgenommen werden.

Siehe dazu auch in Telepolis:

(fr)