Start-Up spezialisiert sich auf Grid-Computing
Das US-Unternehmen Univa will kĂĽnftig Dienstleistungen rund um kommerzielle Anwendungen des verteilten Rechnens anbieten.
In den USA nimmt mit Univa am heutigen Montag eine Start-Up-Unternehmen seine Geschäftstätigkeit auf, das künftig Dienstleistungen rund um die kommerzielle Nutzung von Grid-Computing-Netzen (also Rechnerverbünden zur gemeinsamen Nutzung von Rechenkapazitäten) vermarkten will. Im Mittelpunkt stehen dabei Grid-Anwendungen auf Basis der Open-Source-Software "Globus Toolkit", die bislang vor allem von Wissenschaftlern genutzt wird, um Ressourcen wie Rechenleistung, Speicher oder Datenbankdienste zu teilen. Als CEO steht Univa der häufig als "Vater des Grid-Computing" bezeichnete Wissenschaftler Steven Tuecke vor, der gemeinsam mit Ian Foster und Carl Kesselman einst das Globus Project (inzwischen in "Globus Alliance" umbenannt) aus der Taufe hob.
Zwar haben längst auch Großunternehmen wie SAP, Oracle, Dell, EMC, Intel oder IBM das Grid-Computing für kommerzielle Anwendungen entdeckt, die Univa-Gründer sehen aber angesichts eines geschätzten Marktvolumens von vier Milliarden US-Dollar allein im Jahr 2008 ausreichend Betätigungsfelder. Nach Einschätzung von Experten dürfte die Nachfrage nach schnellen Berechnungen komplexer Analysen in den kommenden Jahren besonders groß in den Bereichen Telekommunikation, Finanzen und Transportwesen sein. Firmen, die Grid-Funktionen in ihre IT-Abläufe integrieren wollen, bietet Univa zunächst Beratung und technische Analysen an. Ab Frühjahr 2005 sollen dann eigene Software-Produkte vermarktet werden, die auf spezielle Unternehmensbedürfnisse zugeschnitten sind. (pmz)