Zahl der PCs verdoppelt sich bis 2010

Besonders das Wachstum in Ländern wie China, Indien und Russland wird nach Meinung von Forrester Research dazu beitragen, dass am Ende des Jahrzehnts rund 1,3 Milliarden PCs weltweit in Gebrauch sind.

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Im Jahr 2010 werden auf der Welt 1,3 Milliarden PCs im Einsatz sein, sagen die Marktforscher von Forrester Research. Geht man wie Forrester davon aus, dass zurzeit 575 Millionen PCs in Gebrauch sind, wird sich die Zahl also bis zum Ende des laufenden Jahrzehnts verdoppeln. Daran würden vor allem aufstrebende Märkte wie China, Russland und Indien teilhaben, vermutet Forrester. China werde bis zum Jahr 2010 178 Millionen neue PC-Nutzer haben, Indien werde einen Zuwachs um 80 Millionen aufweisen und Indonesien um 40 Millionen, während in den USA, Europa und Asien/Pazifik rund 150 Millionen neue PCs hinzukommen. Zu den "interessanten neuen (Schwellen)Ländern" zählt Forrester auch Brasilien, Pakistan, Russland, Nigeria, Bangladesch, die Philippinen, Vietnam, Ägypten, Äthiopien, die Türkei, Iran und Thailand.

Die Marktführer Dell und HP werden sich mit der lokalen Konkurrenz auseinander setzen müssen, glauben die Marktbeobachter, und diese Konkurrenz hauptsächlich über den Preis austragen. Zunächst würden westliche Computerhersteller die Oberhand haben, auf Dauer aber regionale Anbieter wie Lenovo besser auf die Bedürfnisse chinesischer Kunden oder wie Aquarius besser auf russische Kunden eingehen. "Die heute erhältlichen PC-Produkte westlicher Anbieter werden in diesen Märkten nicht lange bestehen", glaubt Forrester-Analyst Simon Yates.

In den Schwellenländern werde die PC-Verbreitung in drei Wellen erfolgen. Zunächst würden die wohlhabenden, gut ausgebildeten, markeninteressierten und PC-erfahrenen Nutzer auf Rechner mit höherer Leistungsfähigkeit umsteigen, die sie von den ihnen bereits bekannten westlichen Anbietern kaufen. Die nächste Welle werde die Mittelklasse der ausgebildeten Erst-Käufer von PCs erfassen, vermutet Yates. Diese würden sich auf lokale PC-Hersteller konzentrieren. Als dritte Welle sieht Yates den Massenmarkt in eher ländlichen Regionen. Für die PC-Anbieter werde die Herausforderung darin bestehen, für diese weniger gebildeten, "preissensitiven Käufer" passende PC-Plattformen zu entwickeln. Für diese Nutzer könnten häufig Smartphones attraktiver sein.

Bei den Betriebssystemen dürfte sich laut Yates Linux durchsetzen. In den Schwellenländern gebe es meist keine "Windows-Vergangenheit". Durch Vorinstallierung von Linux könnten die lokalen Anbieter die Preise für ihre PCs günstiger gestalten. Auch gebe es in diesen Ländern eine verstärkte Tendenz zu Wireless-Geräten und -Applikationen auf Basis von WiMAX und 3G-Mobilfunk, denn oft lohne es sich nicht, eine kabelgebundene landesweite Infrastruktur aufzubauen. (anw)