Umfrage: Bundesbürger befürworten "Killerspiele"-Verbot
Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer einer Forsa-Befragung sieht einen Zusammenhang zwischen Spielen mit virtuellen Gewaltdarstellungen und der Gewalt an Schulen.
"Killerspiele" sind für zunehmende Gewalt an Schulen mitverantwortlich, denkt laut einer Umfrage die Mehrheit der Bundesbürger. In einer Erhebung des Sozialforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Magazins Stern teilen 72 Prozent der 1007 Befragten diese Ansicht. 26 Prozent knüpfen keinen Zusammen zwischen Videospielen mit gewalttätigen Darstellungen und den Vorgängen an den Schulen. 59 Prozent befürworten demnach den Vorstoß Niedersachsens und Bayerns, "Killerspiele" zu verbieten, 39 Prozent lehnen ein Verkaufsverbot für diese Art Spiele ab.
Die Befragung fand am 23. und 24. November statt, geht aus einer Mitteilung hervor. Am 20. November hatte ein 18-Jähriger an seiner ehemaligen Schule in Emsdetten mehrere Menschen angeschossen, Sprengsätze deponiert und sich selbst getötet. Kurz darauf tauchten bereits die ersten Forderungen nach einem Verbot von "Killerspielen" auf – ähnlich wie vor gut vier Jahren nach dem Amoklauf eines Schülers an einem Erfurter Gymnasium.
Der Vorsitzende der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), Wolf-Dieter Ring, hat hingegen das hiesige Jugendschutzregime als weltweit "einzigartig streng und scharf" verteidigt. Kürzlich widersprach er Forderungen nach weiteren Gesetzesverschärfungen und einem Verbot von "Killerspielen". Hans-Joachim Otto (FDP), Vorsitzender des Medienausschusses des Bundestags, erachtete den Ruf nach dem Gesetzgeber gar für kontraproduktiv. Damit würden sich viele Eltern in Sicherheit wiegen und ihre eigene Verantwortung weniger wahrnehmen. Gesellschaftliche Fehlentwicklungen seien generell nicht einfach mit Gesetzen zu korrigieren.
Siehe zu dem Thema auch:
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