JavaOne: Java soll besser mit Linux harmonieren

Sun will unter anderem durch neue Lizenzbestimmungen mehr Hersteller dazu bewegen, das Java Runtime Environment gemeinsam mit dem Open-Source-Betriebssystem auszuliefern.

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Von
  • Erich Bonnert

In einer Vorschau auf die 16. Mai beginnende JavaOne stellte Sun weniger die technischen Neuheiten als vielmehr die geschäftlichen Aspekte heraus: Sun kündigte für die Java-Entwicklerkonferenz neue Lizenzbedingungen an, die die Java-Entwicklungsumgebung und das -Laufzeitsystem näher an Linux rücken soll. Die neuen Lizenzbestimmungen sollen es vereinfachen, das Java Runtime Environment (JRE) mit Linux zu bündeln, hieß es bei Sun, ohne dass weitere Details genannt wurden. Sun will mit den Änderungen mehr Hersteller und Linux-Distributoren dazu bewegen, das JRE gemeinsam mit dem Open-Source-Betriebssystem auszuliefern.

Darüber hinaus soll die gerade fertig gestellte Spezifikation der Java Enterprise Edition 5 (J2EE 5) mehrere bedeutende Neuerungen enthalten, die Entwicklern das Leben erleichtern dürften. Mit Beginn der Konferenz JavaOne werden Entwicklerkit und Test-Suite für J2EE 5 freigegeben. Die endgültige Plattform-Spezifikation soll bis Anfang des zweiten Halbjahrs verabschiedet werden, erklärte Karen Padir, Vizepräsidentin von Suns Enterprise Platorm Group. J2EE 5 unterstützt Enterprise Java Beans 3.0 zur Nutzung von bestehenden Objekten und Diensten als Webservices. Weiter wurde auch die Unterstützung von Webservices durch JAX-WS 2.0 und JAXB 2.0 auf die neuesten Standards der Konsortien W3C und WS-I ausgedehnt.

Java-Serverfaces (JSF) 1.2 ermöglicht die Programmierung von AJAX-ähnlichen Anwendungen. Vorgefertigte Komponenten zum Bau von Benutzer-Interfaces können dabei von anderen Programmen aufgerufen werden. Die neue Spezifikation ist das Gemeinschaftswerk des Entwicklungsrates (Executive Council) der Java-Lizenznehmer. Alle wichtigen Beteiligten haben bereits ihre eigene Produktentwicklung auf den neuen Standard abgestimmt. Vertreter von BEA, IBM und JBoss etwa kündigten die Unterstützung ihrer Applikationsserver für die neue Version von J2EE an. Oracle lieferte die wichtigsten Beiträge zur Entwicklung des Persistenz-API für relationale Datenbanken. SAP will auf der JavaOne eine erste EJB-3.0-Implementierung präsentieren. (Erich Bonnert) / (jk)